Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Szenenbild aus "Sommernachtsträumer"
Fulminante Stücke beim achten internationalen Theaterfestival für junges Publikum in Linz. Wird laufend aktualisiert.

Schäxpir nennt sich das internationale Theaterfestival für ein junges Publikum, das am vergangenen Wochenende zum achten Mal in Linz begann und üblicherweise alle zwei Jahre statt findet und derartigen Anklang findet, dass schon am Eröffnungstag mit 12.000 verkauften Tickets zu rund 90 Prozent ausgelastet war.

Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...
... nach William Shakespeares "Sommernachtstraum", ...

Sprech-, Tanz-, Musik-Theater, Performances – die ganze Bandbreite der darstellenden Kunst von Künstlerinnen und Künstlern aus allen Ecken und Enden der Welt sind bei dem Festival vertreten, das einige Produktionen auch in andere oberösterreichische Städte schickt. Viele Stücke sind zum ersten Mal in Österreich, manche überhaupt zum allerersten Mal auf der Welt zu sehen. Mit „Sommernachtsträumer“ nach dem ähnlich klingenden Stück des vielleicht bekanntesten Dramatikers der Welt, bei dem das Festival mit seinem Namen auch Anleihe nahm, gab es erstmals auch eine Uraufführung eines Shakespeare-Stoffes.

Klein-William

Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...
.... enthusiastisch bejubelte Premire im Theater des Kindes.

Das Linzer Theater des Kindes spielte diese sehr, sehr unterhaltsame von Henry Mason mit viel Sprachwitz geschriebene, verdichtete und abgewandelte Version, in der Zettel, der Chef der schauspielenden Handwerkertruppe zum Kind wird. Dieses Kind heißt William und denkt sich ständig Feen- und andere Geschichten aus. Seine Mutter hat Handschuhe für die Hochzeit von Mylady und Mylord genäht. (Shakespeares Vater war Handschuhmacher.) Sie sind spät dran, weil William immer wieder etwas anderes einfällt und Marie, seine Mutter, ihn immer und immer wieder maßregelt. Mit Sprüchen, die – wie herzhafte Lacher zeigten - so manchem der Kinder im Premierenpublikum bekannt zu sein schienen wie „nicht mit diesen schönen Schuhen in die Pfützen steigen...“ und vor allem den ewigen Ermahnungen, nicht zu träumen...

Mutterlieben

Diesen William macht Oberon im Streit mit Titania, dem Herrscherpaar des Feen- und Elfenreichs, zum Objekt der Begierde Titanias. Die will in die Menschenwelt, um ein Kind zu kriegen, nein zu haben, zu besitzen – wie sich später herausstellt. Puck verpasst ihm Eselsohren und ihr den (Kinder-)Liebestrank. Freut er sich erst darüber, endlich wirklich geliebt und nicht ständig ausstalliert zu werden, so geht im die mehr als beengende, ja richtiggehend erdrückende „Mutterliebe“ bald einmal auf den Hammer.

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... feierte eine - völlig zurecht - ...

Infos

Die Sommernachtsträumer

Theater des Kindes (Linz/AT)

Autor, Regie: Henry Mason Darsteller_innen: Anna Maria Eder, Simone Neumayr, Markus Schramm, Markus Weitschacher Musik: Marco Schädler Ausstattung: Anna Katharina Jaritz Licht: Franz Flieger Stögner

Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...
Szenenfoto aus "Flugo!"
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...
Im Herzrhythmus über die Bühne fegende Tänzerinnen in "Lucy"

Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...
... Flüchtlingslager, ein wahrhaft berührendes...

Keine und keiner konnte bei der Programmierung des diesjährigen Festivals ahnen, dass „Flugo!“ auch hierzulande leider, leider so aktuell ist. Mit doch einigem Bauchweh hatte der künstlerische Leiter des Festivals, Stephan Rabl, das Trio eingeladen. Erstmals waren nun beim achten Festival Clowns zu sehen. Bauchweh, weil es in der Theaterszene teilweise kräftige Vorurteile gegenüber diesen Bühnenfiguren gibt. Abgesehen davon, dass P. Nalle Laanela, Stacey Sacks und Rupesh Tillu zu den wirklich Virtuosen dieser Szene zählen, haben sie eine wahrscheinlich einzigartige Form der Auseinandersetzung mit einem leider dauernden brandaktuellen Thema gefunden und zu einem mehr als berührenden und doch über weite Strecken sehr witzigen Bühnenstück verarbeitet.

Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...
... Stück erarbeitet hatten.

Poetisch beginnt das Stück mit einem auf ein großes weißes Tuch projizierten Schatten eines kleinen flatternden Schmetterlings. Freiheit. Lebensfreude. Hinter/unter diesem Tuch verbirgt sich ein überdimensionaler goldglänzender Vogelkäfig. Er wird zum Ziel ihrer Träume, ihres Strebens. Als sie's endlich – nach vielen Missgeschicken und humorvollen, virtuos gespielten Slapstick-Szenen geschafft haben, erkennen sie, erst recht gefangen zu sein. Um entkommen zu können brauchen sie Hilfe. Und holen sich diese von einigen Zuschauerinnen und Zuschauern, die sie zuvor schon in Szenen in ihr Spiel einbezogen hatten und nun bitten, auf die Bühne zu kommen...

Clowns ohne Grenzen

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... wenn sie für viele sehr herzhafte Lacher sorgten, ...

Die drei selbst schon sehr internationalen – Stacey Sacks aus Simbabwe lebt in Schweden, P. Nalle Laanela Kanadier mit estnischen Wurzeln, lebt auch in Schweden und Rupesh Tillu aus dem indischen Bundesstaat Marathi, sind Mitglieder der länderübergreifenden Vereinigung „Clowns ohne Grenzen“. Nach dem Muster von Spitals-Clowns arbeiten sie in Flüchtlingslagern in verschiedensten Ländern der Welt. Diese drei trafen einander zu einem Einsatz in Za'athari, einem Mega-Mega-Lager in Jordanien mit zehntausenden Flüchtlingen aus Syrien. Vor dem Lager hatten sie Hunderte Menschen getroffen, die voller Hoffnung und Erwartung dem Lager zuströmten. Um drinnen diese bald fahren zu lassen.

Aus diesen Erfahrungen und Stimmungen heraus haben sie das Stück entwickelt.

Lachen kann helfen

Nach ihrer Befreiung zeigen sie noch Videos von ihrer Arbeit in diesem Flüchtlingslager (im Jahr 2012), keine pathetischen Bilder, sondern trotz allem solche, die Hoffnung und Lebensfreude vermitteln, wenn zu sehen ist, wie vor allem die Kinder durch die Arbeit des Clowntrios im Lager wenigsten für einige Stunden aus ihrem tristen Alltag herausgerissen werden. Lachen können. Und sich von diesen Auftritten inspirieren lassen und selber aktiv in Rollen von Spaßmacher_innen eintauchen.

Infos

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... das Stück "Flugo!" von Circus Arts, dem Trio...

Flugo!

Circus Arts (SE, ZA, IN)

Künstlerischer Leiter: P. Nalle Laanela Regie: Pelle Hanæus Darsteller_innen: P. Nalle Laanela, Stacey Sacks, Rupesh Tillu

Produktion: Evy Wurm Ausstattung: Johanna Mårtensson, Sigyn Stenqvist Make-up: Thea Kristensen Licht: Viktor Svälas

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Schäxpir-2015, Arkeolog
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir-2015, Arkeolog
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Schäxpir-2015, Arkeolog
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Schäxpir-2015, Arkeolog
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Schäxpir-2015, Arkeolog
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Schäxpir-2015, Arkeolog
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schäxpir 2015, Moderatorin
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schäxpir 2015, Musiker
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Schäxpir 2015, Flugo
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Schäxpir 2015, Flugo
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Schäxpir 2015, Flugo
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Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

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Schäxpir 2015, Sommenachtsträumer
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Sommenachtsträumer
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Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Sommenachtsträumer
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schäxpir 2015, plötzlich monster
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

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Schäxpir 2015, Lottes Werther
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Schäxpir 2015, Die Hörer
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Die Hörer
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Schäxpir 2015, Die Hörer
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Schäxpir 2015, Die Hörer
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Schäxpir 2015, Hanna und Heinz
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Hanna und Heinz
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Schäxpir 2015, Hanna und Heinz
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Schäxpir 2015, Kein Plan
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Kein Plan
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Schäxpir 2015, Kein Plan
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Schäxpir 2015, Kein Plan
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Kein Plan
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Kein Plan
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...
"Bambi" vom Vorstadttheater Basel

Den Kreislauf des Lebens in schönen, witzigen, manchmal auch traurigen Bildern und Momenten als sehr runde Geschichte spielt das Vorstadttheater Basel (Schweiz) mit seiner Version von „Bambi“ nach dem gleichnamigen Roman.

Selbst die vielen Kindern nicht gerade unbekannte Erziehungsratschläge, die oft von Generation zu Generation weiter gegeben werden, obwohl sie einen als Kind selber genervt haben, kommen ironisiert vor. Ebenso Geschichten von Treue und Verrat, Liebe und Lüge, Macht(symbolen) – Geweih als Krone und geschwätzige, immer alles besser wissende Nachbar_innen (Frau Elster).

Obwohl auf eine allgemeine Ebene gehoben, trachten die drei Darsteller_innen in ihren Bewegungen sich an ihre tierischen Vorbilder zu halten, was perfekt gelingt...

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"Bambi" vom Vorstadttheater Basel

BambiVorstadttheater Basel (Basel/CH)Nach dem Roman von Felix SaltenRegie: Matthias GruppDarsteller_innen: Vlad Chiriac, Gina Durler, Michael SchwagerKostüm: Eva ButzkiesBühnenbild: Andreas BächliSound: Michael StuderProduktionsleitung: Britta Graf

Plan oder Suche?!

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... tanzt zum Thema...

Abi mit Notenschnitt von..., FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr), Führerschein, Weltreise... – nach einem Monat abgebrochen wegen Geldmangels, Heirat, ... Der Reihe nach springen Frederic, Yannick, Erik, Oscar und David von der Baustellen-Gerüst artigen Bühne im Hintergrund in die Mitte des Platzes zwischen dieser und dem Publikum, um bald nach dem Start ihre Zukunftspläne zu nennen. Schlüpfen in die Rollen anderer, schildern andere Pläne.Und stellen vieles auch wieder in Frage. Vor allem stellen sie sich reihum gegenseitig Fragen zu Grundsatzentscheidungen wie Geld oder Erfüllung?, 18 mit Problemen oder 50 und sorgenfrei? Abi (Matura) mit 1,5 und ohne Leben oder 2,5 mit Leben?, Die fünfköpfige Tanzcrew vom Jungen Ensemble Stuttgart verhandelt in "kein Plan" diese und viel mehr Fragen immer nur kurz in Worten, dafür länger und ausführlicher in getanzten Passagen, die das Gefühl des Auseinanderklaffens zwischen genau wissen was man will der einen und dem Suchen, dem Nicht-wissen vieler anderer zum Ausdruck bringt. Dafür bietet nicht nur die Tanzfläche vor dem Gerüst, sondern gerade auch dieses selbst mit seinen verschiedenen Ebenen und Gestängen, dem Rauf und Runter viel Spielfläche.

Kein Plan JES – Junges Ensemble Stuttgart (Stuttgart/ DE) Autor_innen, Regie: Brigitte Dethier, Ives Thuwis-de Leeuw Darsteller: David Pagan, Frederic Lilje, Yannick Blomdahl, Erik Laicher, Oscar Gmelin

Trauriges Glück

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... über den Schwachsinn, dasss Länder Liebe bestrafen

Die vielleicht schönste traurige und doch glückliche Liebesgeschichte spielen Hanne Gjerstad Henrichsen und Helder Deploige in „Hanna & Heinz“.Die Grundgeschichte: Hanna, ein norwegisches Mädchen verliebt sich im zweiten Weltkrieg in Heinz, einen Soldaten der deutschen Besatzer, heiratet ihn und zieht mit ihm ins deutsche Chemnitz. Beide lieben einander aufrichtig, inniglich und „ewig“. Aber, Hanna wurde in ihrer Heimat nicht nur ausgestoßen, sie verlor Staatsbürgerschaft und Pass. In Herz und Hirn aber bleib sie Norwegerin, wurde nie Deutsche und konnte ihre Verwandten Jahrzehnte lang nie besuchen.

Diese glücklich und gleichzeitig traurige Geschichte wird in einem skurrilen Ambiente zwischen Weihnachtsbaum, Kontrabass und Badewanne mit aufgeklebten roten Herzen mit vielen humorvollen Momenten gespielt.

Hanna & Heinz NIE (NO, GB) Konzept, Regie: Kjell Moberg Darsteller_innen: Helder Deploige, Hanne Gjerstad Henrichsen Ausstattung: Katja Ebbel Frederiksen Licht, Technik: Simon Koci Musik: Helder Deploige Produktion: Iva Moberg

Schöne Bilder, Töne und Geräusche

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Papas Arme sind ein Boot

Stark ist schon der erste Eindruck. Im Saal, in dem Fall im Dachgeschoß des Ursulinenhofs, ist eine Art Zelt aufgebaut. Die Tribünen und das Gerüst sind mit weißem Papier verkleidet. Haben die Zuschauer_innen Platz genommen, finden sie vor sich in der Mitte ein Tischchen mit Laptop, ein musikalisches Keyboard, allerlei (ton-)technisches Equipment und viele achtlos hingeworfene Pizza-Schachteln...

Relativ dunkel. Aus Lautsprechern erklingen Kinderstimmen. Sie erzählen, warum sie nicht einschlafen können. In den beiden Eingängen erscheinen zwei Schauspieler, reden auch vom Nicht-einschlafen können der eine und vom Schlafen gehen müssen der andere. Vater und Sohn. Die im Verlauf des Stücks ihre Rollen immer wieder tauschen. Immer wieder Stille. Diese ist mit dem Tod der Mutter/Frau eingetreten. Erinnerungen.

„Papas Arme sind ein Boot“ ist gekennzeichnet von einer Reihe von wunderschönen Bildern, vielen spannenden Momenten – wie live Geräusche zu erzeugen – etwa Kaminfeuer mit Hilfe direkt vor einem Mikrofon zerwutzelten Klebestreifenteilchen. Live wird auch auf großem Packpapier gezeichnet. So entsteht der Waschtisch fürs Zähneputzen. ...

Ein bisschen scheint unter den vielen Einfällen, Bildern und Tönen die Geschichte verloren zu gegangen zu sein.

Papas Arme sind ein Boot pulk fiktion (Hildesheim/DE) Nach dem Kinderbuch von Stein Erik Lunde und Øyvind Torseter Regie: Hannah Biedermann Darsteller: Norman Grotegut, Matthias Meyer Ausstattung: Birgit Kofmel Animation: Norman Grotegut Sounddesign: Matthias Meyer

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... oder nicht?...

Für zwei Tage wurden zwei Klassenzimmer des Akademischen Gymnasiums Spittelwiese in unmittelbarer Nähe der zentralen Linzer Landstraße sowie auch des Festivalzentrums im Ursulinenhof zu Spielstätten. Orte, für die diese Stücke eigentlich konzipiert sind. „Klassenzimmertheater“ boomt im deutschsprachigen Raum wie nie zuvor. Diese Produktionen touren während des Festivals in echte Klassen in ländlicheren Gebieten Oberösterreichs. Und tun sich dort sich um einiges leichter als in mit vor allem von Kolleg_innen und anderen professionellen Festivalbesucher_innen besetzten vollen Klassenzimmern.

Kleiner Prinz

Die Version vom kleinen Prinzen „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ vom Wiener Klassenzimmertheater hatte das Glück auch echte Kinder in den vorderen Bankreihen zu haben. Die auch sofort ansprangen, als sie gebeten wurden, ein Schaf zu zeichnen. Noch aktiver erzählten, manche sprudelten sogar drauf los, was für sie Freundschaft ausmache, was sie tun würden, wenn eine Freundschaft in Brüche ginge... Dinah Pannos, die als die abgestürzte Pilotin, in die Klasse kommt, bezieht ihr (junges) Publikum praktisch von Anfang an ein. Bei den Erwachsenen tat sie sich schwer, die reagierten meist erst auf nachdrückliche Aufforderung.

Lottes Sicht auf Werther

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Lottes Werther

Andere könnten ihre sehr interessanten Stücke genauso gut auf Bühnen spielen, die Einbeziehung des Publikums fehlt weitgehend. Das trifft unter anderem auf „Lottes Werhter“ zu. Birga Ipsen spielt die von Werther angehimmelte verheiratete Frau, die sich bei der Lektüre des Abschiedsbriefes nach dessen Selbsttötung in erster Linie darüber ärgert, dass er sich mehr von ihr erwartet hat, als sie je zu geben bereit gewesen ist. Spannende Sichtweise, glaubhaft gespielt, hin und wieder spielt Ipsen einzelne in der Klasse an, doch insgesamt wirkt diese (Schul-)Stunde doch sehr entrückt, weit weg.

Krieg und Flucht

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Au sSalzburg kommt diese Theaterfassung von Jane Tellers "Krieg, stell dir vor, er wäre hier"

Noch stärker gilt das für den genialen, leider so brandaktuellen Text von Jane Teller „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“. Elisabeth Nelhiebel spielt diesen Monolog sehr überzeugend, wechselt auch glaubwürdig die Stimmung des Flüchtlingskindes von der düsteren Ausgegrenztheit in heiteres Schmunzeln beim Lesen im Tagebuch aus der Zeit vor dem Krieg. Aber außer das Publikum in der Klasse mit einem Baustellenband „einzusperren“ kommt es sonst zu praktisch keiner Interaktion. Nicht einmal bei der großen auf die Tafel geschriebenen Frage „Wohin?“ könnte man denn flüchten, wenn hier in Europa Krieg ausbricht werden die Zuschauerinnen und Zuschauer um die eine oder andere mögliche Antwort aus ihrer Sicht gefragt.

Mobbing

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Diese Geschichte über Mobbing geht sehr nahe

Da ist die Geschichte um Mobbing schon deutlich anders inszeniert. David Benito Garcia und Sebastian Brummer als Zwillingsbrüderpaar Adam und Atticus Brown fetzen in „Der Schattenjunge“ durch die Klasse, sprechen die „Schüler_innen“ immer wieder an, vor allem berühren sie sie mit ihrem rasanten Spiel der doch so ungleichen Brüder. Der ein im alten Jahrtausend, der andere zwei Minuten später im neuen geboren, der eine voll der Coole, der andere, der sich selbst für einen Loser hält, weil ihm das viele vermitteln. Und dessen verschiedene Pläne, auch einmal cool zu sein, alle schief gehen. Egal, ob er sich so gibt wie sein Bruder, oder wie der Obermobber der Schule, oder einfach nichts zu tun – nichts funktioniert. Erst als er sich durchringen kann, dazu zu stehen wie er ist, nämlich sehr schlau und intellektuell... dann beginnen auch erst die anderen ihn für voll zu nehmen.

Schillers Räuber

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Rasante, sehr unterhaltsame Auseinandersetzung mit Schillers Räubern

Apropos zwei Brüder. Karl und Franz Moor, der bevorzugte und der benachteiligte Bruder aus Schillers „Räuber“ finden im mehr als rasanten extrem authentischen Klassenzimmertheater des TaO! (Theater am Ortweinplatz, Graz) eine Spiegelung in zwei „Schülerinnen“. Ein Lehrer mit drei Schüler_innen betritt – samt Plakatrollen und technischem Equipement die Klasse unter dem Motto des Stücktitels „Von der Unmöglichkeit, einer Schulklasse Friedrich Schillers „Die Räuber” nahezubringen“. Der sehr bemüht engagierte Lehrer hofiert Miriam, eine der Schülerinnen, brät sie zeitweise sogar an. Und merkt sich von der zweiten Schülerin nicht einmal den Namen Claudia. Gut das halbe Stück lang spricht er sie als Viktoria an – in der Hoffnung, dass zuhörende Schüler_innen ihn immer wieder auf seinen Fehler aufmerksam machen.

Nora Köhler und Leonie Bramberger spielen ihre Rollen so überzeugend, dass man ihnen die Streberin und die Verunsicherte voll abnimmt. Genauso wie Moritz Ostanek den zwar im Projekt nicht besonders bewanderten dafür umso mehr technisch versierten Schüler und Manfred „Ossi“ Weissensteiner den Projektlehrer, der doch immer wieder mit langatmigen Erklärungen langweilt. Neben dem Heidenspaß, den der Auftritt der vier macht, dem Mitgehen, zu dem das Quartett die Klassen bewegt, vermittelt das Stück dann so „nebenbei“ doch einiges über Schillers Räuber und transportiert auch noch auf einer metaebene Kritik am herrschenden Schulsystem.

Aufs Hören achten

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... die Schulstunde sehr amüsant...

Ein Stück, das sehr viel Witz hat, nur in einer vollbesetzten Klasse funktioniert und einen so möglicherweise noch nie behandelten – aber sehr wichtigen – Aspekt schulischen Lernens aufgreift, ist „Die Hörer“ der Theaterwerkstatt Pilkentafel (Flensburg/D). Als Frau Dr. Sauerfurth-Ludenwurg und Assistent Mörg kommen Elisabeth Bohde und Torsten Schütte in weißen Arbeitsmänteln und mit einem Wagen voller Zeugs, das an Messinstrumente erinnert, in den Raum und beginnen Geräusche und Lärm zu untersuchen. Auf sehr amüsante Weise wird nicht nur das Gehör und die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, zu erforschen, wie der Raum, schaukelnde Stühle oder andere schulalltägliche Geräusche klingen, sondern auch damit gespielt, Beschreibungen für gehörte Geräusche zu suchen und finden.

Infos

Man sieht nur mit dem Herzen gut Wiener Klassenzimmertheater (Wien/AT) Regie: Dana Csapo Darstellerin: Dinah Pannos Theaterpädagogik: Sabine Maringer Künstlerische Begleitung Puppenspiel: Annika Lund

Lottes Werther Klassenzimmertheater Hamburg (Hamburg/DE) Regie: Sonja Dengler Darstellerin: Birga Ipsen

Von der Unmöglichkeit, einer Schulklasse Friedrich Schillers „Die Räuber” nahezubringen TaO! - Theater am Ortweinplatz (Graz/AT) Regie: Simon Windisch Darsteller_innen: Leonie Bramberger, Nora Köhler, Moritz Ostanek, Manfred Weissensteiner Bühnenbild: Leonie Bramberger

Krieg. Stell dir vor, er wäre hier MAZAB (Salzburg/AT) Autorin: Janne Teller Regie, Bühne: Markus Steinwender Darstellerin: Elisabeth Nelhiebel Kostüm, Bühne: Leonie Reese Dramaturgie, Bühne (Fotobilder): Peter Malzer

Die Hörer Theaterwerkstatt Pilkentafel (Flensburg/DE) Von und mit Elisabeth Bohde, Torsten Schütte Musikalische Beratung: Matthias Kaul Texte: Oskar Pastior

Der Schattenjunge Schnawwl (Mannheim/DE) Autor: Finegan Kruckemayer Inszenierung: Andrea Gronemeyer Kostüm: Eva Roos Musik: Till Rölle Dramaturgie: Anne Richter Darsteller: David Benito Garcia, Sebastian Brummer

Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...
Als Hör-Mess-Fachleute...
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

"Wim ist weg" spielt sich in Linz auf dem Froschberg im Botanischen Garten ab. Das Stationenspiel um die Suche nach einem kleinen Buben führt - in zwei getrennten Gruppen - bei unterschiedlichen Stationen vorbei, bei denen jeweils sehr skurrile Persönlichkeiten auftauchen, das Wanderpublikum sehr amüsieren - und immer am Ende auch einen Hinweis auf den Gesuchten liefern.

Im Folgenden mehr in der Fotostrecke.

Und hier noch der Link zur Kritik der Wiener Aufführung (im Augarten).

Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Wim ist weg
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Wim ist weg
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Schäxpir 2015, Wim ist weg
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Schäxpir 2015, Wim ist weg
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Wim ist weg
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Wim ist weg
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Wim ist weg
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Schäxpir 2015, Wim ist weg
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Schäxpir 2015, Wim ist weg
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Schäxpir 2015, Wim, Winkler
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Wim, Winkler
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Schäxpir 2015, Wim, Winkler
Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Schäxpir 2015, Wim, Winkler

Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...
... aus Schweden....

Fünf Frauen der Gruppe Arkeolog 8 (aus dem schwedischen Hägersten) boten am Eröffnungsabend in den Kammerspielen eine mitreißende halbstündige Herzschlag-Tanzperformance. Schwarze schwer wirkende Kleider, lange Zöpfe, teils langsam schreitend, dann wieder rasant über die Bühne fegend – immer im Rhythmus überlauter Herz- und Pulsschläge. Kein Wort. Keine erzählte Handlung. Stimmungen, Momente der Bewegung um Befreiung, der befreienden Bewegungen selbst unter schwierigen Bedingungen?! Jedenfalls mehr als in den Bann ziehend.

Infos

Lucy

Arkeolog 8 (Hägersten/SE)

Musik: Biosphere, Deathprod, Actress (Signe Bankefors remix), Eddie Cayne, Morten Breum, zusammengestellt von: Camilla Walków/Arkeolog 8 / Darstellerinnen, Choreografie, Tanz: Camilla Reppen, Camilla Walków, Clara Bankefors, Josefine Alfredsson, Tarika Wahlberg Licht: Nora Schleu

Andere Sphären & Neuentdeckung

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Matthias Jakisić verzauberte mit seiner Musik

Matthias Jakisić verzauberte mit seinem musikalischen Solo-Auftritt an der E-Geige samt diversen elektronischen Verzerrungs- und Speichermöglichkeiten. Wie aus einer fremden Welt erinnerte er zeitweise an Saint-Exupérys kleinen Prinzen und entführte das Publikum in andere (musikalische) Sphären.

Ist Jakisić als Theatermusiker (oft auch live) schon lange bekannte, so brachte die Festivaleröffnung auch eine Neuentdeckung. Die junge aus Linz kommende Schauspielerin Nancy Mensah Offei moderierte den Abend sehr gekonnt, locker, charmant, authentisch und strahlte aus, dass ihr Theater für junges Publikum ein Herzensanliegen ist.

Und darüber nur der Himmel

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... vor dem O.K....

War „push it!“ Schon bei der Premiere im Dschungel Wien schon eine rasante, fulminante Wucht. Ein Tanzen, springen, fast fliegen eines Trios, das kongenial miteinander spielt, sich gegenseitig abstößt, anzieht, taucht, hält und stützt, so verlieh das Ambiente auf dem Platz vor dem O.K. Silke Grabingers Stück noch einmal eine andere Dimension. Klein und intim im Theaterraum, der durch die Power des Trios fast zu explodieren scheint, ist hier Raum. Und „nur“ der Sternenhimmel das Dach.

Hier geht’s zur „alten“ Kritik des Stücks

https://kurier.at/lebensart/kiku/push-it-gegenseitiger-halt-durch-abstossen/114.777.028

Plötzlich Monster

Nein, es dreht sich in diesem Stück nicht um mehr oder minder gruselige Fantasiewesen, sondern um Menschen. Menschen in einer Lebensphase, wo sie oft von der Erwachsenenwelt als Monster bezeichnet werden. Sie sich selbst aber auch nicht zuletzt aufgrund körperlicher Veränderungen nicht zu kennen scheinen. Auf , manchmal neben und fallweise unter einer schrägen Ebene mit etlichen ausklappbaren Türen spielt sich das Leben von Ivana, Dragan und Flo in einem städtischen Hochhaus ab. Alina kommt als Neue hinzu. Mit anfänglichen Ablehnungen, zaghaften Annäherungen und einer Mutprobe zur Aufnahme in die Clique, die außer Kontrolle gerät und die vier erst so richtig zusammen schweißt.

Das Aufgreifen und Aussprechen – zum Teil in persiflierter Form – von alltäglich vorkommenden kleinen und größeren Troubles wie sie echte 11-Jährige haben, ließ das Publikum in den Kammerspielen, zum Gutteil mit Zuschauer_innen dieser Altersgruppe besetzt, richtig mitgehen.

Infos

Plötzlich Monster

uhof: Theater für junges Publikum (Linz/AT)

Autor: Lorenz Hippe Inszenierung: John F. Kutil Bühne: Reinhard Taurer Kostüm: Natascha Wöss Musik: Clemens Pichler Dramaturgie, Theaterpädagogik: Anke Held, Christina Hodanek, Katrin Maiwald

Darsteller_innen: Sabrina Rupp, Katharina Stehr, Tobias Eiselt, Christopher Goetzie

Mehl und Fahrscheine

Zwar kommen auch zwei Jugendliche in diesem Stück vor, alles dreht sich aber um das andere Spektrum des Lebensalters. Sophie und Julian kommen aber nur ihren Opa Otto besuchen. Der erkennt sie gar nicht mehr und bedroht sie mit einem Gewehr.

Sie sollen sich ein wenig um den dementen rund 80-Jährigen kümmern, so will es sein Sohn Teddy, Vater des gegensätzlichen Geschwisterpaares. Wobei kümmern so eine Sache ist, eigentlich sollen sie seine Wohnung ausräumen, in Schachteln verpacken, Opa soll ins Heim.

Nachdem er seine Enkel irgendwann einmal doch irgendwie erkennt, kramt er immer wieder Versatzstücke von Erinnerungen aus seiner Jugend hervor. Fürchtet sich noch heute, von der Geheimen Staatspolizei der Nazis abgehört oder gar mitgenommen zu werden. Seine Freundin Hannah und deren Familie haben sie in ein Konzentrationslager deportiert. Und er, der bei der HJ war, aber zu ihr gestanden ist, ist zu spät gekommen. Hat nichts dagegen unternommen...

Obwohl schon stark dement findet Opa Otto, wie so viele andere Demente, etwas an das er sich sehr gut erinnern kann. In einer Holzschachtel bewahrt er alle alten Fahrscheine auf, „dokumentiert“ damit einen Teil seines Lebens und weiß beim ersten – und leider einzigen – gezogenen Ticket genauestens wann er da wo hingefahren ist...

Obwohl sie sich selbst als sehr reflektierend bezeichnet, muss der Indie-E-Gitarrist und böser Junge Julian seine Schwester Schwester Sophie erst darauf hinweisen, dass sie und ihre Gruppe strukturell ähnlich argumentieren wie die Nazis, indem sie sich selbst als was Besseres sehen und für Auslese plädieren.

Ein guter Grundplott, manche spannende Szene, doch insgesamt ließe sich aus der Geschichte noch ein bisschen mehr herausholen. Es müsste auch gar nicht länger werden, auf einige szenische Wiederholungen (Bücher rein in die schachteln, wieder raus, gehen, bleiben,... könnte leichten Herzens verzichtet werden.

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Mehl in der Schublade

Theater Phönix (Linz)

Autor: Flo Staffelmayr

Regie: Alexander Kratzer Musik: Gilbert Handler Ausstattung: Luis Graninger Lichtgestaltung: Christian Leisch Dramaturgie: Sigrid Blauensteiner

Darsteller_innen: Helmut Fröhlich, Nikola Rudle, Oskar-Wolf Meier

Wenn Klein-William von Sommernächten träumt...

Ein fast riesiger Bühnen- und Publikumsraum in einem. An einer Seite steht ein (halbes) Skelett – mit langen Haaren, weit davon entfernt stehen die Beine einer Schaufensterpuppe mit den Füßen nach oben. In einer Ecke ein Eiskasten. Dazwischen Getränkekisten mit Schaumgummi-Matten – die Sitze für die Zuschauer_innen.

Außer den Technikern und ihrem Equipement niemand zu sehen. Eine Frauenstimme irgendwie aus dem Off. Die erzählt von Verschwinden und (wieder) Auftauchen. Aus ihrer eigenen Geschichte. Linz als Ort des Letzteren und Hamburg als Ausgangspunkt. Von graublauen Wollsocken, die drei Jahre nach dem Abgang wieder da waren...

Irgendwann taucht sie auf. Aus dem Nebenraum im großen Veranstaltungssaal des Posthofs. Und beginnt eine der vielen Versionen des Märchens von der Steinsuppe zu erzählen, jene von Anaïs Vaugelade. In dieser kommt ein alter Wolf zu einer Henne, gemeinsam kochen sie besagte Suppe, alle möglichen anderen Tiere des Ortes kommen dazu...

Dazwischen beerdigt die Erzählerin, Spielerin, Choreografin, Autorin usw. in einer Person das halbe Skelett und die Beine dazu..., lässt ein – lebendiges – Mädchen erst unter einem Fell und dann im Kühlschrank verschwinden, das dann – mit einem weiteren Kind aus dem Bühnenhintergrund wieder auftaucht.

Irgendwann gesteht sie, einmal etwas tot geschlagen zu haben... - „die Zeit“.

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nimmer Tanztheater, ab 6 Jahren

Antje Pfundtner in Gesellschaft (Hamburg/DE)

Autorin, Idee, Konzept, Choreografie: Antje Pfundtner Dramaturgie: Anne Kersting Musik: Christoph Grothaus Ausstattung: Yvonne Marcour Licht: Michael Lentner Ton: Manuel Horstmann Produktion: DepArtment, Hannah Melder

Das achte internationale Theaterfestival Schäxpir in Linz und OÖ läuft noch bis 4. Juli 2015.Programm- und alle anderen Infos:www.schaexpir.at

Compliance-Hinweis: Das Festival hat den KiKu-Redakteur für die ersten vier Tage des Festivals eingeladen. Aber selbstverständlich keine Einflussnahme auf die Berichterstattung.

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