„Man, man manam!“/„Ana hoa ana“/ „Ich bin ich“

Mira Lobes Klassiker "Das kleine ICH BIN ICH" in einer Koproduktion von Dschungel Wien und Wien Modern
Festival Wien Modern: Orchester und Solist_innen erzählen im Dschungel Wien „Das kleine Ich bin ich“. Aufführungen auch in Farsi und Arabisch.

Update, 1. November 2016, 16.31 Uhr: Ergänzung um die Arabische Aufführung

„Auf der bunten Blumenwiese geht ein buntes Tier spazieren, wandert zwischen grünen Halmen, wandert unter Schierlingspalmen, freut sich, dass die Vögel singen, freut sich an den Schmetterlingen, freut sich, dass sich’s freuen kann - ... aber dann stört ein Laubfrosch seine Ruh, fragt: Wer bist denn du? Da steht es und stutzt und guckt ganz verdutzt dem Frosch ins Gesicht: „Das weiß ich nicht...“

Viele kennen Mira Lobes gereimte – von Susi Weigel illustrierte - Geschichte in deren Verlauf das Wesen von einem Tier zum anderen geht, sich vergleicht und draufkommt: Nein, so bin ich nicht... bis es am Ende draufkommt: „So jetzt weiß ich, wer ich bin: Ich bin ich!“
Ganz zuletzt kommt auch noch der Laubfrosch und sagt: „Du bist du und wer das nicht weiß ist dumm. Bumm!“

Von der Flöte über die Trompete

„Man, man manam!“/„Ana hoa ana“/ „Ich bin ich“
Mira Lobes Klassiker "Das kleine ICH BIN ICH" in einer Koproduktion von Dschungel Wien und Wien Modern
In einer großartigen, spannenden Musiktheater-Version im MuseumsQuartier eine knappe dreiviertel Stunde zu erleben. Neben der Hauptdarstellerin und dem Puppenspieler, der auch in Gestalt einiger der Tiere auftritt, werden die Begegnungen vor allem von Musiker_innen geschildert: Die Grundstimmung von einem fast zwei Dutzend Musikant_innen starken Live-Orchester auf der Bühne. Für jene Tiere, die das noch namenlose Wesen trifft, tauchen Solist_innen von hitner dem Vorhang auf: Von der Flöte über Trompete bis hin zu einem tiefe, dumpfe Töne erzeugenden Kontraforte Fagott. Die Dialoge werden von einem Erzähler gesprochen.

Mehrsprachig

In einer der Vorstellungen am ersten Tag des Festivals „Wien Modern“, in dessen Rahmen diese musikalische Suche nach dem eigenen ich und die Begegnung mit unterschiedlichsten anderen Wesen über die Bühne geht, war die Geschichte auf Farsi (Persisch) zu erleben. Weil die Geschichte so bekannt ist, die Figuren und die Musik so klar sind, hatten auch jene Besucher_innen die die Sprache nicht kennen großes Vergnügen daran – und den wunderbaren Klang einer für sie fremden Sprachmelodie. Und alle lernen gleich zu Beginn den wichtigsten Spruch: „Man man manam“ der dem „Ich bin ich“ entspricht.

„Man, man manam!“/„Ana hoa ana“/ „Ich bin ich“
Szenenfoto aus der Version mit dem arabischen Erzähler
Am letzten Spieltag gab’s auch eine Aufführung auf Arabisch. Während in der Farsi-Version Massud Rahnama als Erzähler seiner eigentlichen Profession als Schauspieler folgte, nahm sich Elsayed Kandil stark zurück und sorgte – auch für jene, die nicht Arabisch können – für einen sonoren poetischen Erzählteppich. Und natürlich lernten auch hier alle den entsprechenden Spruch: „Ana hoa ana“.

Weiters...

Am Dienstag gibt’s eine Vorstellung auf Arabisch. Damit setzt „netzzeit“ seine mit „Camilo Chamäleon“ und „Camilo for Refugees“ begonnene Reihe zeitgenössischer Kinderopern fort.
Übrigens: Gänzlich ohne Sprache kommt eine weitere Produktion von Wien Modern im Dschungel Wien aus: „Planet Globokar“ (10. bis 12. November). In diesem rund 50-minütigen musikalischen Labor (ab 5 Jahren) wird zerlegt, vertauscht, anders herum zusammengebaut und ausprobiert. Mehrere Posaunen werden mit Gartenschläuchen verbunden, Klarinetten unter Wasser gespielt oder das ganze Orchester dreht sich wie wild, während es musiziert...

„Man, man manam!“/„Ana hoa ana“/ „Ich bin ich“
Mira Lobes Klassiker "Das kleine ICH BIN ICH" in einer Koproduktion von Dschungel Wien und Wien Modern
Das kleine ICH BIN ICH
Netzzeit & Wien Modern in Kooperation mit Dschungel Wien
Musiktheater, ca. 40 Minuten, ab 4 Jahren

Komposition: Georg Friedrich Haas

Es spielt das Klangforum Wien: Eva Furrer: Flöte; Markus Deuter: Oboe, Englischhorn, Heckelphon; Oliver Vivarès: Klarinette; Bernhard Zachhuber: Klarinetten; Lorelei Dowling: Fagott Kontraforte; Gerald Preinfalk: Saxophon; Stephanie Schoiswohl: Saxophon; Christoph Walder: Horn; Anders Nyqist: Trompeter; Andreas Eberle: Posaune; Anders Swane Lund: Tuba; Virginie Tarrête: Harfe; Krassimir Sterev: Akkordeon; Björn Wilker: Schlagwerk; Sophie Schafleitner, Annette Bik, Sofie Thorsbro Dan: Violine; Stephen Upshaw, Rafał Zalech: Viola; Andreas Lindenbaum, Nikolay Gimaletdinov, Myriam Garcia Fidalgo, Barbara Riccabona: Violoncello; Uli Fussenegger, Jonathan Heilbronn: Kontrabass

Musikalische Leitung: Bas Wiegers

Inszenierung & Regie: Michael Scheidl

Das kleine Ich: Franziska Adensamer
Puppenspieler (Pferdemutter, Pferdekind, Nilpferdmutter, Nilpferdkind): Angelo Konzett
Erzähler (Deutsch): Peter Gruber
Erzähler (Farsi): Massud Rahnama
Erzähler (Arabisch) Elsayed Kandil

Ausstattung: Nora Scheidl
Ausstattungsassistenz: Lilija Tchourlina
Video: Gerd Tschuden
Licht: Norbert Joachim
Klangregie: Peter Böhm
Video-Animation: Reinhold Fleischmann
Bildbearbeitung: Max Scheidl, Lilija Tchourlina
Maskenbau: Claudia Six
Bühnenbau/-malerei: Studio Objektiv, Hannes Frangenberg

Wann & wo?
Bis 1. November
Dschungel Wien, 1070, MuseumsQuartier
Telefon: (01) 522 07 20-20
www.dschungelwien.at

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