Leichtigkeit von "Hartes Loos"
Ja, Mutti?!“ Der Dialog aus dem Off der noch dunklen Bühne dreht sich um den bevorstehenden Theaterbesuch, ums Pünktlich-Sein und die Dehnbarkeit dieses Begriffes unter Perser_innen. Denn wer da wirklich zur besprochenen Zeit antanzt, macht den anderen nur Stress, weil die doch damit rechnen dass 7 Uhr bedeutet, die Gäste kommen frühestens um 8.
Aida Loos, eine der Kabarettist_innen die im Finale der "Großen Comedy Chance" (ORF1) zu sehen ist heißt eigentlich Hossein. Immer wieder streut sie in ihr Programm „Hartes Loos“ mal nette, mal arge Spielereien mit ihrem Namen ein. „Die meisten hab ich wirklich erlebt“, erzählt sie dem KiKu. Von wegen Punschkrapferl oder Oper oder jenen Ignoranten, die gar aus dem Vornamen ein Eida fast wie Oida draus machen. Und vom Nachnamen gar nicht zu reden, da wird von vielen offenbar echt nicht wahrgenommen, dass ein o kein u ist.
Gerade Letzterer war Anlass dafür, einen Künstlerinnennamen zu suchen, Hoss lag als Kurzform nahe, „eine bekannte Schauspielerin Hoss hat’s aber schon gegeben, das o mag ich sehr, und auch den minimalistischen Zugang des Architekten Adolf Loos, wie der aus wenig Raum, mit reduzierten Mitteln Großes macht, hat mich sehr angesprochen“ und so tritt sie seit geraumer Zeit als Aida Loos auf.
In zwei Kulturen daheim
In andere Rollen schlüpfen, ...
... Stimmen anderer imitieren – „das hab ich schon als kleines Kind vor dem Spiegel gespielt, da wollt ich schon Schauspielerin werden. Aber nicht bei meinen Eltern, unter Ärztin oder Rechtsanwältin durfte es nichts sein“, erklärt die Stimm- und Gedankenakrobatin ihren Umweg. Der mit den Eltern (Geschäftsfrau und Statiker) ausgehandelte Kompromiss führte die jugendliche Aida in eine Wiener Hotelfachschule und ein Tourismus-Management-Studium in den Niederlanden. Gastronomie war dann längere zeit auch der Brotberuf mit dem sie sich ihre Leidenschaft, die Schauspielerei, leisten konnte.
Wienerlied retten
Diese Lieder, die viele gar nicht kennen, will Aida Loos weiter verbreiten. Sie sind so etwas wie Eckpfeiler im Programm. Mit Gschichterln und Episoden – vielen davon mehr oder minder so erlebt – spielt sie sich schrittweise hin. Und baut dabei mitunter auch versteckte Pointen ein, aus denen einige im Publikum zusätzlichen Mehrwert ziehen können. Wenn sie auf dem Weg zum Wiener/Kraner-Tortenlied eine ziemlich rundliche Shirin auftauchen lässt, so bedient sie damit jene, die schon mal gehört haben, dass dieser persische Name auf Deutsch „Süße“ bedeutet“.
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