Schauspiel, Kung Fu und 30 Mäuse
Update 19. November 2017, 17.30 Uhr: Die preisgekrönten filme des Festivals ergänzt
Obwohl vom ersten Moment an mit einem gewinnenden Wesen unterwegs, stößt Meral nach der Übersiedlung sowohl in der neuen Wohngegend als auch in der neuen Schule rundum auf Ablehnung. Doch selbstsicher, stark und auch mit einer Portion Humor ausgestattet, lässt sich die 8-Jährige (im Film) nicht unterkriegen.
Songs?!
Einen gefährlichen Knick gibt es noch: Als eine Eule die Maus beim Waldspaziergang erbeutet, gibt Meral ihren drei Freund_innen die Schuld. Doch dann fällt ihr wieder der Song über den Kreislauf der Natur mit fressen und gefressen werden ein, den sie schon zuvor zu viert gesungen haben. Die Songs sind – in der deutschen Synchronfassung – leider ein Minuspunkt: holprig und auch nicht gut gesungen. Das ist – so Menschen, die den Film im niederländischen Original gesehen und vor allem gehört haben – ganz anders. Die Songs bieten dort sozusagen auflockernde Phasen der Reflexion.
30 Mäuse spielten Piep Piep
Einige Tiere wurden nur computeranimiert – das Reh, das Eichhörnchen und der riesengroße Ameisenhaufen. Alle lebendigen Tiere kamen mit ihren Trainer_innen. Für die Rolle der/des Piep-piep kamen 30 Artgenoss_innen zum Einsatz – je nachdem welche was gut konnte, agierte das entsprechende Nagetier vor der Kamera. „Nur für die Szene, wo die Maus aus dem Gewandberg in meinem Zimmer zu ihrem Loch rennt, hat’s nie funktioniert. Das mussten die Filmleute im Computer animieren“, verrät die quirlige Hiba Ghafry dem KiKu. Übrigens: Kein Tier kam beim Dreh zu Schaden. Statt mit einer lebendigen Maus wurde die Eule mit Futter „abgespeist“. Für das „Eulengewölle“ aus dem sie die Knochen der verspeisten Maus herauskletzelten haben die Filmleute lange im Wald nach einem solchen gesucht.
Heiß war’s im „Herbst“
Schwierig sei es gewesen, im heißen Sommer – in den Ferien – die Herbstszenen zu drehen, gesteht die junge Hauptdarstellerin auf die Frage eines Kindes im Kinosaal des Cinemagic in der Urania. „Wir hatten total viel an für den Herbst, aber es war ja sehr heiß. Und der Regen ist von einer großen Dusche gekommen.“
Die drei Kinder, die die engsten Freund_innen spielen, „hab ich vorher nicht gekannt, aber wir sind während des Drehs zu wirklichen Freunden geworden.“
An Haustieren habe sie davor selber schon einen Hamster gehabt. „Später dann einmal einen Hundewelpen, aber ich war allergisch auf seine Haare. Jetzt habe ich gar kein Haustier.“
Viele Schauspiel-Workshops
Kein Blut!
Ob Filmen oder Schauspielen – auch fürs Theater – ihr Berufswunsch sei, wollte der Kinder-KURIER wissen.
„Ja, gerne. Aber ich möchte auch noch einen anderen Beruf studieren – Kinderpsychologie, meint die Vielsprachige – Niederländisch, Marokkanisch-Arabisch, „diesen Dialekt verstehen viele aus anderen arabischen Ländern nicht – das ist so ein bisschen wie Niederländisch und Deutsch. Wir verstehen die anderen, aber die uns nicht“, Englisch und ein bisschen Französisch und ein wenig Spanisch. „Zuerst wollte ich eigentlich Ärztin werden, aber dann bin ich draufgekommen, dass ich kein Blut sehen kann. Und als Psychologin kann ich ja auch helfen, am liebsten Kindern.“
Kung Fu
In der Schule mag sie eigentlich – fast – alles, „nur Blit nicht, da geht’s um verschiedene methoden des Lernens und so“.
Nur die Stimme
Beim nächsten Filmprojekt ist Hiba Ghafry nur zu hören – im Original. „Es ist ein Stop-Motion-Trickfilm und ich sprech eine der Stimmen.“ Am Film wird drei Jahre gearbeitet, weil es lange dauert bis die vielen Szenen aus den Knetfiguren aufgenommen werden. Aber n diesem Fall werden die Stimmen zuerst eingesprochen, „das dauert also nicht drei Jahre!“
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