Karottophon und Klangtische

Szenenfoto aus "Bumm krach peng" von WERK89 im Dschungel Wien
In „Bumm, Krach, Peng!“ spielt ein österreichisch-slowenisches Trio auf kreativen Instrumenten mit Tönen, Klängen und Geräuschen.

Geniale Instrument von der Karotte mit Mundstück über eine Kartonflöte mit CD-Aufsatz bis zu klingenden, verspielten Tischen – damit zaubert ein österreichisch-slowenisches Trio fast eine Stunde lang ein faszinierendes Spiel mit Tönen und Klängen im größeren Saal des Dschungel Wien.

Reihum tauchen Michael Pöllman (Wien), Urška Cvetko und Krištof Hrastnik (Ljubljana) in die Rolle eines Buben ein, der sich „nur“ mit Tönen, Klängen und Geräuschen äußert. Damit können die ihn umgebenden Erwachsenen wenig bis nichts anfangen. Wenn die Lehrerin einen Vogel, einen Elefanten usw. darstellt und nach den entsprechenden Tieren fragt, trötet, pfeift usw. er die richtigen Tierlaute. Doch das tut sie ab, der Streber neben ihm wird gelobt, weil er die Tiernamen sagt.

Musik als Sprache

Karottophon und Klangtische
Szenenfoto aus "Bumm krach peng" von WERK89 im Dschungel Wien

Die drei Spieler_innen, gleichzeitig auch Musiker_innen und nicht zuletzt Regisseur Peter Kus, machen seit frühester Kindheit Musik – was nicht immer gut bei Eltern & Co. ankam. Der Regisseur aus der slowenischen Hauptstadt baute auch alle herkömmlichen, hier im Bühnenbild verfremdet ausschauenden Instrumente ebenso wie die ausgefallenen, von denen oben schon einige erwähnt wurden. Ein bisschen sei es ihm so ähnlich ergangen wie dem Jungen in der gespielten Geschichte lässt er im Gespräch mit dem Kinder-KURIER anklingen. Und als er den US-amerikanischen Trickfilm „Gerald McBoing-Boing“ (von Robert Cannon, der auf einer Geschichte des bekannten US-Kinderbuchautors Dr. Seuss basiert) sah, stand die Grundstory fest aus der Zavod Federacija Ljubljana gemeinsam mit WERK89 „Bumm, Krach, Peng!“ erarbeitete.

Fantasievoll, nur leider Klischee-Figuren

Karottophon und Klangtische
Szenenfoto aus "Bumm krach peng" von WERK89 im Dschungel Wien

Zeitweise scheint in dem musikalisch, klanglich, geräuschmäßig spannenden, fantasievollen, oftmals witzigen, mitreißenden Spiel ein wenig die Geschichte zu verschwinden und was leider doch sehr kritisch angemerkt werden muss: Die klischeehaften Figuren: Mutter kocht, Vater arbeitet am Schreibtisch, fährt Auto und im Krankenhaus agieren zwei männliche Ärzte. „Man kann in einem Stück nicht alle Fragen und Probleme ansprechen“, meinte dazu der Regisseur vom KiKu angesprochen. Es wäre aber auch kein Problem gewesen, etwa die „Mutter“ Auto fahren oder wenigstens eine Ärztin spielen zu lassen ;)

Karottophon und Klangtische
Szenenfoto aus "Bumm krach peng" von WERK89 im Dschungel Wien

Bumm, Krach, Peng!Musik-Objekt-Theater, 45 Minuten, ab 5 J.Koproduktion von werk89 und Zavod Federacija Ljubljana

Konzept, Text: Nana Milčinski, Peter Kus Regie, Musik: Peter Kus Livemusik, Spiel: Michael Pöllman, Krištof Hrastnik, Urška Cvetko

Dramaturgie: Nana Milčinski Bühnenbild: Dan Adlešič Bühnenbewegung: Andreja Rauch Podrzavnik Kostüm: Katarina Müller Licht: Borut Bučinel

Produktionsleitung: Simon Hajós

Wann & wo?

Bis 11. Oktober Dschungel Wien, 1070, MQ Telefon: (01) 522 07 20-20www.dschungelwien.atwww.werk89.com

Kommentare