Was man in der Schule nicht lernt, aber im Leben braucht

Was man in der Schule nicht lernt, aber im Leben braucht
Haushalt, Finanzen regeln oder sich um die Hunde kümmern: Das ist nicht das Einzige, was Kinder zu Haus traineren sollten.

Schuhe binden, „Guten Tag“ sagen oder andere ausreden lassen: Das sind Dinge, die Kinder zu Hause lernen sollten. Eigentlich. Doch Lehrpersonen klagen, dass das Vermitteln von Alltagswissen immer mehr in die Schule verlagert wird.

Dabei sind Pädagogen damit ausgelastet, Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Was ein junger Mensch nicht kann, merkt er oft erst, sobald er ausgezogen ist: Wenn der Woll-Pulli zum Beispiel nur noch dem Teddy passt, weil man ihn mit der Buntwäsche gewaschen hat.

Lebenshilfe

Eine kleine Hilfe für Kinder – und auch Eltern, was lebenswichtig ist, bietet z.B. das Buch: „Alles, was du in der Schule nicht lernst“. Da erfahren Buben und Mädchen etwa, wie sie korrekt einen Geschirrspüler einräumen, dass sie vor dem Saugen den Boden aufräumen sollten oder dass Spaghetti-Wasser gesalzen und eine Katze gefüttert werden muss.

Doch das ist nicht alles, was Kinder lebenstüchtig macht. Was Erziehungsberater sonst noch als wichtig erachten, zeigt welch anspruchsvollen Aufgabe es ist, Mutter und Vater zu sein.

Finanzen: Über Geld spricht man nicht, lautet ein Sprichwort. Dabei sollten Kinder von klein auf lernen, mit ihrem Geld hauszuhalten. Werden sie größer, sollten sie schon einmal gehört haben, was eine Steuererklärung ist und was ein Aktien-Sparplan bedeutet.

Debattieren: Auch wenn viele Lehrerinnen und Lehrer versuchen, mit den Jugendlichen über bestimmte Themen zu diskutieren, ist nicht in jeder Klasse Zeit für Debatten. Dabei kann man beim Streiten viel lernen: Den anderen ausreden lassen zum Beispiel, gegensätzliche Standpunkte wirklich verstehen oder gemeinsam nach einer Lösung suchen. In einer wertschätzenden Atmosphäre über ein Thema zu reden – das ist etwas, was man in der Familie trainieren sollte.

Resilienz: Notendruck gibt es schon bei Volksschülern, Freizeitstress und dann noch die Nachwehen der Pandemie: Ein Drittel der Kinder fühlt sich psychisch belastet. Eltern können einiges dazu beitragen, dass ihr Kind zu einem starken Erwachsenen wird. Der Kinderpsychiater Leonhard Thun-Hohenstein rät Eltern dazu, eine enge Bindung zu den Kindern aufzubauen, einen demokratischen Führungsstil zu pflegen und die Kinder auch Fehler machen zu lassen. Die Erfahrung, dass man schwierige Situationen meistern kann, ist nämlich die beste Grundlage, um eine Resilienz zu entwickeln.

Medienkompetenz: Auch wenn das Fach „Digitale Grundbildung“ jetzt Teil des Stundenplans geworden ist: Digitale Medien bestimmen den Alltag und das Leben von Kindern heute derart, dass man die Medienerziehung nicht der Schule alleine überlassen kann: Fake News, Social Media, Cybermobbing, Cybergrooming (das Erschleichen des Vertrauens, um sexuelle Übergriffe anzubahnen) oder Hass-Nachrichten sind Themen, mit denen Kindern konfrontiert werden. Hilfe bei dem Umgang mit Medien finden Eltern unter saferinternet.at

Berufsplanung Auch wenn es an den Schulen berufspraktische Tage gibt – besonders in den Gymnasien wird nicht sonderlich viel darüber geredet, was man nach der Matura machen kann. Beim AMS rät man Eltern, spätestens zwei Jahre vor Ende der Schulzeit mit dem Nachwuchs über seine Interessen, Begabungen und Talente zu sprechen. Auch Eignungstests unterstützen bei der Berufswahl. Als Familie kann man mögliche Studien oder Ausbildungen erkunden.

Buchtipp: Catherine Newman: „Alles, was du in der Schule nicht lernst“
yes publishing. 160 Seiten. 16,50 Euro

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