Tiktok und Co: Tipps für einen bewussten Umgang

mother and son using digital media
Die Algorithmen der verschiedenen Social Media Plattformen halten User - vor allem Jugendliche - bei Laune. Wie lässt sich verantwortungsvoll konsumieren?

Ein Video noch. Mit einem leichten Wischen nach oben über den Smartphone-Bildschirm beginnt auch schon das nächste kurze Video auf Tiktok. Und ehe man sich versieht, werden aus Sekunden Minuten oder Stunden. Unlängst hat eine Studie erhoben, dass Jugendliche fast 64 Stunden in der Woche im Internet verbringen.

Intensives Nutzungsverhalten

Um das intensive Nutzungsverhalten besser steuern zu können, führen Tiktok und Instagram einen Ruhemodus ein. Ist ein Account in diesem Modus, erhält dieser keine Benachrichtigungen mehr, der Aktivitätsstatus zeigt den Ruhemodus an und Direktnachrichten (DMs) werden mit einer automatischen Antwort beantwortet. Mehr dazu hier.

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Neu ist eine solche Zeitkontrolle nicht. Mittlerweile bieten oft die Smartphones selbst bereits solche Funktionen an oder andere Apps, die den Konsum bestimmter anderer Apps drosseln. Dennoch seine diese Schutzmaßnahmen wichtig, sagt die pädagogische Leiterin Barbara Buchegger von Safer Internet.

Buchegger hält aber auch fest, dass bei solchen Erhebungen, wie viel Zeit junge Menschen beim Scrollen verbringen, Vorsicht geboten ist. "Es stellt sich oft die Frage was dazu gezählt wird. Höre ich zum Beispiel nur Musik auf Spotify oder bin ich die ganze Zeit auf Tiktok."

Dennoch liefern die Algorithmen der unterschiedlichen Plattformen ihren Beitrag. "Der Algorithmus auf Tiktok ist sehr schnell, wenn es darum geht Inhalte genau auf die Interessen der Nutzer zuzuschneiden. Schau ich mir ein Video länger an, kriege ich viel mehr von diesen Inhalten ausgespielt. Bereits in kurzer Zeit kann das extremistische Formen annehmen. Auf Instagram entscheidet beispielsweise viel mehr die Demografie", erklärt Buchegger. Was hilft für einen bewussten Umgang?

 

Tipps für einen guten Umgang

Zeiteinschränkungen sind aber nur die halbe Miete. Am Ende des Tages ist es eine Frage des Bewusstseins im Umgang. Buchegger erzählt, dass sie in Schulen Kindern oft die Frage stellt, woran sie merken, wann es zu viel wird. "Dann kommen antworten wie: mein Kopf tut weh oder mir brennen die Augen." Was Kinder dann brauchen seien konkrete Ideen, was sie tun können wenn ihnen auffällt, dass sie gerade zu viel scrollen. "Je konkreter, desto besser. Zum Beispiel Fußball spielen mit Peter oder die Burg von Playmobil weiterbauen."

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Die Expertin habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder oft sehr viele Fragen haben und sich im digitalen Raum oft alleine gelassen fühlen. "Abhängig davon sind auch gemeinsame Familienzeiten, wie etwa Schlafenszeiten. förderlich."

Ebenfalls rät sie, sich als Elternteil im Alltag mit den Kindern über die Internetinhalten im Netz zu sprechen und zwar in einem unaufgeregten Gesprächsklima, also ohne eine große Sache daraus zu machen.

Mediennutzungsvertrag

Eine andere Variante der Expertin ist es, einen Mediennutzungsvertrag zu machen. Am besten ist es den Vertrag gemeinsam mit den Kindern zu erstellen. So merkt das Kind auch, dass es ernst genommen wird. Dabei brauchen jüngere Kinder oft mehr Vorgaben als ältere. 

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