Tiercoach: Wie Knochenbrüche bei Haustieren gut verheilen

Tiercoach: Wie Knochenbrüche bei Haustieren gut verheilen
Kleine Hunde, Kaninchen und Vögel sind besonders anfällig. Ein Spezialist ist gefragt.

Es kann beim Herumtollen passieren, durch die unsanfte Landung aus großer Höhe oder etwa beim Zusammenstoß mit einem Fahrzeug: Ob Zehe, Rippe, Flügel oder Pfote – bei Haustieren können jede Menge Knochen brechen. Kaninchen, Hündchen und Vögel sind besonders gefährdet.

„Ein Knochenbruch ist immer ein medizinischer Notfall“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, welche Maßnahmen akut notwendig sind und wo Möglichkeiten zur Vermeidung liegen.

Unfälle als Ursache

„Die Hauptursache für Brüche bei Vierbeinern und Vögeln sind Unfälle“, sagt Reitl. Wirkt Gewalt ein, kann der Knochen auch so splittern, dass er Haut oder Muskeln durchdringt. Der offene Bruch sollte sofort auffallen. Doch mitunter erkennt der Halter das Leid erst, wenn ungewöhnliches Verhalten – bedingt durch die Schmerzen –, eine Schwellung oder eine veränderte Beweglichkeit das gesundheitliche Problem anzeigen.

„In vielen Fällen hilft eine Platte im Heilungsprozess“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Ein chirurgischer Eingriff unter Narkose ist geboten, damit der Knochen in die richtige Position gebracht und verschraubt werden kann. Gebrochene Knöchelchen oder kleinere Patienten werden mit einer Schiene – vergleichbar einem Spaltgips – ruhiggestellt; eine Operation ist dafür nicht nötig.

Schwierige Behandlung

„Kaninchen haben sehr spröde Knochen, ein Bruch fordert selbst Experten“, sagt Reitl. Auch Vögel, die gegen ein Hindernis prallen, müssen speziell therapiert werden. „Nicht jeder Veterinärmediziner, nicht jede Klinik behandelt Knochenbrüche, manche übernehmen nur bestimmte Tierarten“, sagt Reitl. Besitzer sind daher gut beraten, sich vorsorglich nach der nächstgelegen Anlaufstelle zu erkundigen. In Erste-Hilfe-Kursen lernen Interessierte die Notversorgung – und wie sie Patienten sicher transportieren: Am besten werden verletzte, meist geschockte Tiere in ein Handtuch gewickelt, eventuell in einer kleinen Box stabilisiert und umgehend in die Praxis gebracht. Wer für den Ernstfall geübt hat, bewahrt eher die Nerven.

Mangelernährung erhöht Risiko

„Selten verursacht schlechte Knochensubstanz einen Bruch“, sagt die Expertin. Bei unausgewogener Ernährung oder aufgrund einer Stoffwechselstörung kann der Kalziummangel jedoch anfällig machen. Ebenso schädigt eine Unterversorgung mit Vitamin D die Knochen nachhaltig und erhöht das Risiko für Verletzungen. Bei Senioren können – meist bösartige – Tumore Kochen ohne Trauma brechen lassen.

„Je nach Tierart ist beim Füttern auf eine entsprechende Kalzium- und Phosphor-Zufuhr zu achten sowie auf ausreichend Sonnenlicht“, rät der KURIER-Tiercoach präventiv zum Schutz der Knochen: „Und natürlich sind gefährliche Situationen zu vermeiden.“

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