Tiercoach: So bleiben Kaninchen gesund und fit
Vom Blauen Wiener über den Deutschen Riesen zum Zwergkaninchen, vom Dalmatiner-Rexe über den Widder zum Löwenköpfchen: Fellfarben, Haarlängen und Charakter präsentieren sich bei den etwa 90 Hasenartigen daheim in unterschiedlichsten Züchtungen. Alle Rassen gleichermaßen verdienen eine artgemäße Haltung. Dieser wird einmal im Jahr spezielles Augenmerk zuteil – am „International Rabbit Day“. KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Tierärztin in der Ordination Tiergarten Schönbrunn, nimmt den Aktionstag am 24. September zum Anlass, um die Gesundheit der Kaninchen in dem Mittelpunkt zu rücken:
Beschäftigung
„Kaninchen hat man nicht nur, sie sind auch ein Zeitaufwand für den Besitzer“, sagt Zoodoc Reitl und verweist auf das Bedürfnis der Vierbeiner nach geistiger und körperlicher Beschäftigung. Von Natur aus verbringen Kaninchen den Großteil des Tages mit Futtersuche, Fressen und Hoppeln. Diese Lebensweise muss auch den Haustieren geboten werden.
„Äste, Blätter und Näpfe sollen so platziert werden, dass sich die Dauerfresser bewegen müssen“, sagt die Expertin. Je nach Alter und Gesundheitszustand können dabei auch Hindernisse eingebaut werden, sodass kleine Sprünge zum Erreichen von Heu und Gräsern sowie frischen Kräutern und selten Obst notwendig sind. Spezielle Parcours halten Sportskanonen fit.
„Kaninchen brauchen zum Glücklichsein nicht nur Beschäftigung mit dem Besitzer, sondern auch die Gesellschaft von Artgenossen“, betont Reitl. Einzelhaltung der Gruppentiere ist in Österreich per Gesetz verboten.
Vorsorge
„Besonders wichtig für die Gesundheit von Kaninchen ist die jährliche Impfung“, sagt die Tierärztin. Ein Kombinationspräparat schützt mit einem Stich vor den drei gefährlichsten Viren. Die Impfempfehlung gilt nicht nur für Vierbeiner im Außengehege. Da Krankheitserreger eingeschleppt oder durch Insekten übertragen werden können, sind auch Wohnungstiere regelmäßig zu immunisieren.
Der Besuch beim Veterinärmediziner kann gleich zur Kontrolle der Zähne und der Krallen genützt werden. Zu lange Krallen führen zu Fußfehlstellungen, zudem besteht Verletzungsgefahr.
Kastration
„Heute werden vor allem Männchen oft schon vor dem Verkauf bzw. der Vergabe kastriert“, weiß Reitl. Für Weibchen rät sie ebenfalls zur rechtzeitigen Entfernung der Keimdrüsen. Jungtiere stecken den chirurgischen Eingriff unter Narkose besser weg als Seniorinnen, die bereits – wie häufig der Fall – an einer Erkrankung der Geschlechtsorgane leiden. Der KURIER-Tiercoach schließt: „Kastrierte Häsinnen sind zu ihren Partnern verträglicher. Und sie verteidigen ihr Revier nicht gegenüber der pflegenden Menschenhand.“
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