Tiercoach: Wenn der Hund nicht und nicht stubenrein wird

Ein süßer Yorkshire Terrier steht im Garten.
Die Erziehung zu Sauberkeit kann auch noch bei erwachsenen Vierbeinern gelingen. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wie.

Wie wird der Vierbeiner endlich stubenrein? Muss sich ein Hund vor Füchsen fürchten? Leser fragen, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc in der Ordination Tiergarten Schönbrunn, antwortet.

So werden Hunde sauber

Unser süßer Mini Yorkshire Terrier wurde im März 2022 geboren. Obwohl er klug und gelehrig ist, haben wir es bis jetzt nicht geschafft, ihn stubenrein zu bekommen. Wie könnte es gelingen?

Ich kann Ihnen hier ein paar allgemeine Tipps geben, eine individuelle Problemanalyse ist nur mit persönlichem Kontakt vor Ort möglich. Prinzipiell würde ich Ihnen empfehlen, die Erziehung zur Sauberkeit wie bei einem Welpen zu beginnen:

Begleiten Sie Ihren Hund vor und nach jeder Mahlzeit auf die Wiese bzw. zur Gassirunde und lassen Sie ihn lösen. Am Anfang sollten Sie das untertags im Zwei-bis-drei-Stundentakt tun. Belegen Sie die Aktion mit einem Wort, z.B. mit „Lacki“ oder „Gassi“.

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Wenn Sie dies bei jedem Harn- bzw. Kotabsatz machen, verknüpft der Hund recht schnell die Aktion mit dem Wort. Dann wird Ihr Hund auch wissen, was verlangt ist, wenn Sie das Wort sagen. Das verkürzt das Warten, und ein „leerer“ Hund wird nicht in die Wohnung machen.

Weiters empfehle ich, auf jedes verdächtige Verhalten sofort zu reagieren. Dies ist zeitaufwendig, aber meist nur kurz intensiv nötig.

Setzt der Hund in der Wohnung an, sich zu erleichtern, heben Sie ihn sofort hoch und gehen mit ihm hinaus. Verändern Sie – wenn möglich – die Stellen in der Wohnung, wo sich Ihr Hund entleert.

Sollten Sie alles schon versucht haben, rate ich zur Konsultation eines zertifizierten Hundetrainers.

So lassen sich Füchse abhalten

Kürzlich jagte ein Fuchs am helllichten Tag unseren Yorkshire Terrier durch den Garten. Seither können wir ihn nicht mehr hinaus lassen. Auch für uns ist es unangenehm, ständig mit Füchsen konfrontiert zu sein. Die Tiere kommen bis zur Tür und lassen sich kaum vertreiben. Was sollen wir tun?

Ich verstehe Ihre Sorge. Leider können Füchse ihre natürliche Scheu verlieren und sind schwer, zu vertreiben, wenn sie einmal ihr Revier bezogen haben.

Grundsätzlich sind sie nicht aggressiv. Doch einen Hund in der Größe eines Yorkies nehmen sie nicht ernst, und es kann in der Tat gefährlich werden.

Ein Absiedeln der Füchse ist leider auch nicht einfach, da die Tiere schwer zu fangen sind und unbesetzte Reviere rasch wieder neu bezogen werden.

Eventuell können Sie Ihren Zaun nachbessern. Vielleicht hilft ein E-Zaun auf einer Höhe, in die der kleine Hund nicht hinkommt und den ein Fuchs nicht überklettern kann. Auch „Unruhe“ im Garten vergrämt Füchse.

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Hühner oder Katzenfutter in Nachbars Garten, offene Mülltonnen oder Essensreste auf dem Komposthaufen dagegen locken sie an. Reden Sie diesbezüglich mit Ihren Nachbarn.

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen  zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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