34 Prozent der Österreicher mit Hund dürfen ihren „besten Freund“ ins Büro bringen. Bei elf Prozent ist das Thema in Verhandlung. Zu diesem Ergebnis kam eine Online-Befragung des Futtermittelherstellers Mars Austria im Vorjahr. Auch andere Studien belegen, dass sich die Vierbeiner positiv sowohl auf das Betriebsklima, als auch auf die Produktivität des Halters auswirken.
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Bekommt der Hund genug Bewegung?
„Gassirunden während der Arbeitszeit müssen sein“, sagt Reitl. Der Auslauf zwischendurch ist ebenso wichtig wie ausgedehnte Ruhephasen. Vor allem ältere Hunde schlafen bis zu acht Stunden täglich. Das Büronickerchen sollte von allen Mitarbeitern respektiert werden. „Kollegen sollen den Hund nicht aufganserln. Der Vierbeiner ist nicht zum Spielen da“, betont die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Im Büro ist Normalität angesagt. Nach Dienstschluss freilich gilt die volle Aufmerksamkeit dem Hund; Bürohocker wollen in der Freizeit ausgelastet sein.
Vertraute Rückzugsorte sind wichtig
„Die Eingewöhnung am Arbeitsplatz soll möglichst ohne Stress erfolgen“, sagt die Expertin. Optimal ist, wenn Halter mit Haustier im Urlaub vorbeischauen. Ohne den Druck, Arbeit erledigen zu müssen, funktionieren Vorstellen und Kennenlernen jedenfalls besser. Fühlt sich der Hund daheim in einer großen Box wohl, kann diese ins Büro übersiedelt werden. Der vertraute Rückzugsort erleichtert die Eingewöhnung.
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„Die Box hilft dem Hund zeitweise genauso zu Hause, wenn der Besitzer in der Arbeit und er allein daheim ist“, sagt Reitl. Auch diese Situation muss geprobt werden. Zunächst verlässt der Halter nur das Zimmer, später die Wohnung für wenige Minuten, schließlich das Haus. Ein kurzer Abschied, eine kurze Begrüßung signalisieren, dass die Trennung kein Grund zur Aufregung ist. Winseln ist erlaubt, Dauerheulen dagegen darf nicht ignoriert werden. Hunde, die nach dem ausgedehnten Spaziergang müde sind, verschlafen eher den Tag, Kauknochen beschäftigen länger.
„Das richtige Timing beim Training ist das Wichtigste. Man muss flexibel sein, je nach Charakter und Alter“, sagt der KURIER-Tiercoach: „Die ersten beiden Übungswochen legen den Grundstein für das Gelingen.“
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