Ich will Sex – aber wie sag ich’s meinem Partner?

Ich will Sex – aber wie sag ich’s meinem Partner?
Derb oder charmant, direkt oder subtil: Begehren ausdrücken zu können, ist wichtig – es sollte nur jeder spüren, welche Sprache zu ihm passt.

Es geht rund da unten, Alarmstufe geil. Sämtliche Körperzellen wollen nur eines: vögeln. Jetzt. Sofort. Und unbedingt. Wäre da nicht … diese innere Hürde: Wie sage ich’s, wie zeige ich’s, wie drücke ich es aus? Da sitzt er, auf der Schulter, der innere Moralprediger, und raunt uns ins Ohr, dass es gar nicht schicklich ist, sein pralles Begehren verbal unverschlüsselt und ungeniert ins Gemenge zu schleudern. Schließlich schwirren da jede Menge verstaubter Glaubenssätze im Separee der Lüste herum. Tief drinnen sitzt in vielen Menschen immer noch ein mächtiger Anteil, der denkt, Frauen müssten sich still erobern lassen, statt selbst initiativ zu werden. Alte Schule. Während die Männer einen komplizierten Schwänzeltanz aufführen sollten, um nach fünf Dates, drei Blumensträußen und einem Nachmittagstee mit englischen Keksen endlich ans Ziel zu gelangen. Ungefähr so.

Auf der anderen Seite leben und lieben wir längst den Sex des 21. Jahrhunderts, und diesem liegt das „Alles geht“-Prinzip zugrunde. Genau betrachtet dann aber doch nicht so ganz. Tatsächlich haben manche Menschen, egal ob weiblich oder männlich, nach wie vor ein Problem damit, explizit über Sex zu sprechen. Unverblümt ihr Wollen zu benennen, das Begehren und Sehnen in wonnige Worte zu packen. Aber freilich macht’s einen Unterschied, ob jemand leise herumdruckst und schließlich vorsichtig wispert: Duhu, ich würde gerne mit dir schlafen. Oder stattdessen den Dingen ihren banal-verbalen Lauf lässt, im Sinne eines Ich will ficken. Beides hat seine Berechtigung und seinen Platz im weiten Land der Verbalerotik. Beides kann passend sein, wenn es in den Moment und zu dem Menschen passt.

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