Sessel um 93.000 Euro: Louis Vuitton eröffnet erstes Möbelgeschäft

Sessel um 93.000 Euro: Louis Vuitton eröffnet erstes Möbelgeschäft
Die Modemarke möchte sich stärker im Lifestyle-Segment positionieren. Der erste Showroom eröffnet am Montag in Shanghai.

Louis Vuitton kündigte am Freitag die Eröffnung eines Geschäfts für Heimtextilien und Möbel in Shanghai an. Dies ist eine Weltpremiere für die französische Luxusmarke, die damit ihr Lifestyle-Angebot in China weiter ausbauen möchte.

Der Showroom, der am Montag eröffnet werden soll, befindet sich in der Nähe der Nanjing Lu, der wichtigsten Luxus-Einkaufsstraße der Stadt. Louis Vuitton, das Flaggschiff der LVMH Group, teilte in einer Erklärung mit, dass der Showroom mehrere Monate lang als Pop-up erprobt werde und bei Erfolg dauerhaft eingerichtet werden soll.

Keine Preisschilder

Das Geschäft soll für Kundinnen und Kunden nur nach Terminvereinbarung zugänglich sein. Bei einer Presseveranstaltung waren im Geschäft keine Preisschilder zu sehen. Wie jedoch ein Mitarbeiter erklärte, kostet ein von den Campana-Brüdern entworfener, in hellen Farben gehaltener Hänge-Sessel mehr als 700.000 Yuan (93.965 Euro). Eine kleine Lampe beläuft sich auf 40.500 Yuan.

In einem Nebengebäude werden Entwürfe von Frank Chou gezeigt, dem ersten Designer der "Objet Nomades"-Kollektion, wie die Möbel- und Haushaltswarenreihe genannt wird.

Die Suche nach neuen Wachstumswegen, insbesondere bei wohlhabenden Kunden, wird für Luxusmarken in China immer wichtiger. Die Geschäfte mit dem Land, das einst zu den größten Absatzmärkten für Luxusprodukte wie Uhren, Schmuck und hochwertige Lederwaren zählte, sind aufgrund seiner strikten Null-Covid-Strategie schwieriger geworden. Bereits im vergangenen Monat hat Louis Vuitton ein Geschäft mit Ausstellungsraum und Restaurant in Chengdu, im Südwesten Chinas, für ein stärker Lifestyle-orientiertes Angebot eröffnet.

Neu positionieren für Gen Z

"LMVH ist bestrebt, sich als zeitgenössische Luxusmarke neu zu positionieren, indem es neue Wege beschreitet, die bei den dynamischen chinesischen Millennials und der Generation Z Anklang finden", sagte Bobby Verghese, Verbraucheranalyst bei GlobalData. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Umsätze im chinesischen Haushaltssektor bis 2026 auf 782 Milliarden Dollar (750 Milliarden Euro) steigen werden. Verghese sieht in der Haushaltswarenbranche eine gute Chance für Louis Vuitton, insbesondere in China.

"Im Gegensatz zu ihren Vorgängern, die Wert auf Privatsphäre legten", so Verghese, seien die Generation Y und die Digital Natives der Generation Z nicht abgeneigt, "ihren Lebensstil in den sozialen Medien zur Schau zu stellen." LMVH ziele darauf ab, "einen Frühbucher-Vorteil in diesem aufstrebenden Bereich zu erlangen".

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