Kündigungscoach: "Ich halte beim Kündigen das Händchen"

Raus aus dem Job: Mit ihren Klientinnen und Klienten bespricht Bianca Jankovska wie ein Leben "danach" aussehen könnte.
Bianca Jankovska begleitet Menschen, die sich aus ungesunden Arbeitsverhältnissen lösen wollen. Dabei vermittelt die Wirtschaftsjuristin praktisches Wissen und kritische Haltung gleichermaßen.

Wenn Bianca Jankovska ein Beratungsgespräch beginnt, muss sie meistens nicht lange bohren: "Meine Klientinnen und Klienten spüren großen Leidensdruck – der sprudelt nur so aus ihnen heraus."

Seit Anfang des Jahres unterstützt Jankovska als Kündigungscoach Menschen dabei, sich von ihrem Job zu trennen. Ohne Kapitalismuskritik kommt sie dabei nicht aus.

KURIER: 26 Prozent der österreichischen Beschäftigten sinnieren laut einer aktuellen Umfrage über eine Kündigung. Was hält sie davon ab?

Bianca Jankovska: Dass sie noch nicht bei mir waren (lacht). Aber es stimmt: Genau dafür gibt es mich. Toxische Arbeitsplätze verursachen große Not. Dennoch hängen viele daran. Die Arbeitnehmer bleiben, weil Arbeitslosigkeit stigmatisiert ist und nicht, weil sie ihren Job so sehr lieben. Ich bin der letzte Anstoß zur Kündigung – die äußere Instanz, die im Prozess das Händchen hält.

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