Umso wichtiger sei es, ein offenes Gesprächsklima mit dem Kind zu haben. „Heute gibt es oft noch die Vorstellung, dass ein Kindergarten- oder Volksschulkind nichts über Sexualität wissen muss, weil es noch zu jung ist. Aber Aufklärung startet dann, wenn Kinder anfangen Fragen zu stellen“, hält Hejze fest. „Man sollte in jungen Jahren beginnen, eine Sprache über Sexualität zu entwickeln, damit Kinder später darüber reden können.“ Fragen, wie: „Welche Körperteile habe ich? Wie nenne ich sie? oder: Woher kommen die Babys?“, sind für Kinder schon früh interessant.
Wenn der Nachwuchs dann später erzählt, es hat einen Porno gesehen, gehe es darum, nicht aufgeregt zu reagieren, damit das Kind nicht verschreckt ist und glaubt, es hätte etwas Verbotenes getan. „Fragen Sie eher interessiert nach“, rät Hejze. Wichtig sei, dem pubertierenden Kind klar zu machen, dass dabei nicht das reale Leben gezeigt wird und dass das Schauspieler sind. „Sexualität ist schön, wenn man sie später selbst einmal selbst erkundet und erfährt – mit jemanden, den man sehr lieb hat. Das sollte man sich nicht von solchen Videos nehmen lassen.“
Hejze vergleicht es mit dem Radfahren: „Es hätte dir Angst gemacht, wenn ich dich sofort auf ein großes Rad gesetzt und einen Hügel runtergeschickt hätte. Aber du hattest zuerst ein Laufrad, hast dich Schritt für Schritt ans Radfahren herangewagt und selbst herausgefunden, was du magst und was nicht.“
Wichtig sei das Kind zu ermutigen, selbst eine Meinung zu bilden: Wie ging es ihm dabei, als es das gesehen hat? „Die meisten werden sagen, ich habe mich gefürchtet. Da können Eltern sie ermutigen, zu sagen, dass sie das nicht sehen wollen.“ In der Pubertät sollten Kinder einen Rucksack gepackt haben, mit dem sie wissen, dass sie Nein sagen können und verstehen, dass das nicht die Realität abbildet. „Je kritischer ein Kind ist, umso eher wird es Inhalte wie Pornos oder auch typische Themen wie Bodyshaming kritisch hinterfragen.“
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