Tiercoach: Was Hunden und Katzen bei Herzproblemen hilft

Ein junger Dobermann liegt auf dem Teppich und schaut erschöpft drein.
Nicht jede Behandlung, die medizinisch machbar ist, ist praxistauglich. Bei Hitze ist eine gesunde Pumpe besonders wichtig.

Die hohen Temperaturen heuer haben bereits diverse Rekorde gebrochen. Und die Hitze hält weiter an. Auch Haustiere leiden unter der Dauerbelastung. Patienten mit schwachem Herz schaffen es kaum, die aufgestaute Wärme über den Blutkreislauf an die Körperoberfläche zu transportieren und damit abzukühlen. 

Gleichzeitig dehnt die Wärme ihre Gefäße auf, der Blutdruck sinkt und die Pumpe tut sich schwer, ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe durch die Adern zu transportieren. Die Folgen reichen von Erschöpfung über Muskelkrämpfe bis hin zu Herzrhythmusstörungen. Im schlimmsten Fall droht ein Hitzeschlag.

Das Herz ist der Motor des Körpers

Herzgesundheit ist lebensnotwendig. „Herzkrankheiten können angeboren sein oder eine altersbedingte Veränderung“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, welche Rassen eher Probleme mit dem zentralen Organ haben und warum manchen Patienten nicht zu helfen ist.

Herzprobleme können bei Jung und Alt auftreten

„Welpen werden bei jedem Tierarzttermin abgehört. Beim geringsten Verdacht stehen weitere Untersuchungen an“, sagt Reitl. Lungenröntgen und Ultraschall, eventuell ein 24-Stunden-EKG helfen, die richtige Diagnose zu stellen. 

Das sind die Symptome bei Herzproblemen

Diesen Kontrollen müssen sich auch Vierbeiner unterziehen, die kaum Leistung bringen, oder viel hecheln. Nicht zuletzt kann starker Husten des Nachts eine Fehlfunktion der Pumpe anzeigen. Die erste Anlaufstelle bei diesen Symptomen ist der Veterinärmediziner des Vertrauens; der Kardiologe sollte zwecks Therapieoptimierung aufgesucht werden.

Die Therapie ist meist aufwendig

„Bei Hunden neigen Rassen wie Dobermann oder King Charles Spaniel zu Herzkrankheiten, bei Katzen sind es z.B. die Maine Coon“, zählt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn auf. Vierbeiner, die erst im Alter ein Herzleiden entwickeln, haben in der Regel eine bessere Prognose als Haustiere, die schon in jungen Jahren erkranken. Die Therapie ist aufwendig – oft müssen mehrere Medikamente mehrmals täglich verabreicht werden – und teuer. 

Für Transplantationen fehlt das Spenderorgan

In machen Fällen hilft eine Operation. So können Hunde etwa einen Herzschrittmacher bekommen, Katzen sind dafür zu klein. Bei Shunts, die sich bei der Geburt nicht verschlossen haben, kann chirurgisch nachgeholfen werden. Klappenfehler lassen sich endoskopisch reparieren. Für Herztransplantationen fehlen Spenderorgane.

Die Behandlung ist teuer

„Nicht jede Behandlung, die medizinisch machbar ist, ist praxistauglich“, sagt der Zoodoc. Zum einen kann die täglich Gabe von Arzneien überfordern, zum anderen übersteigt der finanzielle Aufwand dafür mitunter die Möglichkeiten des Halters. 

Der KURIER-Tiercoach dazu: „Mit einer verpflichtenden Versicherung würden diese Kosten vor einer Anschaffung kalkuliert werden. Bei einer Alterserkrankung z.B. wäre die medizinische Versorgung dann kein Thema.“ 

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen  zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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