Diese Umweltsünden können Sie jetzt leicht vermeiden
Sie fällt wohl nicht ins Gewicht, die eine oder andere klitzekleine Umweltsünde. Vom Brennenlassen des Lichts bis zum Wegwerfen eines Elektrogeräts, weil ein Schalter kaputt ist. Weil: Im Gegenzug trennt man schließlich eh brav seinen Müll. Da kann man schon ein Auge zudrücken. Mit derartigem Aufrechnen ist der Umwelt nicht geholfen, sagt Sabine Seidl von „die umweltberatung“. „Es sind oft die kleinen Dinge, die sich summieren und die insgesamt dann doch einen großen Schaden anrichten.“ Was allerdings positiv stimmt: „Vieles lässt sich ganz leicht vermeiden.“
Lange duschen
„Eine Viertelstunde unter dem warmen Wasserstrahl zu stehen ist vielleicht etwas Angenehmes, aber es braucht eine Menge Energie – und kostet mittlerweile auch eine Menge Geld“, sagt Seidl.
Viel wäre hier schon gewonnen, wenn man kürzer unter der Dusche steht, um die Umwelt zu schonen. „Wenn ich nur fünf Minuten dusche, habe ich noch immer einen guten Start und spare aber zwei Drittel an Energie und Geld ein.“ Viel einsparen kann man auch mit einem Spar-Duschkopf. Vereinfacht gesagt, fließt weniger Wasser durch, das merkt der Duscher aber nicht, da es vernebelt wird. In Summe verbraucht man nur die Hälfte Wasser. „Das ist eine gute Möglichkeit, auf komfortable Art, viel Geld zu sparen. Und es ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz, so einen Duschkopf zu verwenden“, sagt Seidl.
Beim Zähneputzen das Wasser laufen lassen
Absolut unnötig, betonen Umweltexperten - damit werden täglich rund 33 Liter Wasser verschwendet.
Zigarettenstummel im Klo entsorgen
Die aufgeweichten Stummel enthalten unabbaubare Substanzen, die in der Kläranlage wieder herausgefischt werden müssen. Bei feuchtem Abfall ist das aufwendiger als trockenem. Apropos: Auch Feuchttücher oder Speisereste gehören nicht ins WC.
Verpackung
Ein in Alufolie verpacktes Jausenbrot trocknet nicht aus – aber für die Umwelt ist gleich in mehrfacher Hinsicht ungünstig, sagt die Expertin. „Aluminium ist ein viel zu wertvolles Material, um es für ein Wegwerfprodukt zu verwenden.“ Für die Herstellung von Alufolie ist viel Energie notwendig: „Der Rohstoff ist Bauxit, in den Abbaugebieten wird häufig Regenwald dafür abgeholzt. Damit werden die Menschen dort ihrer Lebensgrundlagen beraubt – und das alles für ein Produkt, das man zusammenknüllt und einfach wegwirft.“ Für Brot oder Gemüse wäre eine wiederverwendbare Verpackung aus Sicht auf die Umwelt sicherlich besser.
Und der Wegwerfbecher des Coffee-to-go?Hier empfiehlt sich ebenfalls ein dauerhaft nutzbares Gebinde, entweder einen Becher von zuhause mitnehmen oder an einem Mehrwegsystem der Stammbäckerei teilnehmen. „Auch diese Becher wirft man nach wenigen Minuten einfach weg. Und das in Zeiten, wo wir merken, wie dass der Mensch mit Rohstoffen wirklich sparsam umgehen muss.“
Öl in den Ausguss
Auf keinen Fall, warnen Experten, dadurch kann es zu Verstopfungen im Kanal und auch in den Leitungen kommen, die Reinigung ist aufwendig, heißt es bei der Wiener MA 48. Sammelt man gebrauchtes Speiseöl aber in kleinen Behältern und bringt diese in Sammelzentren, ist es sogar weiter nutzbar: 1 Liter altes Speiseöl ergebe 0,8 Liter Biodiesel. Im Restmüll ist altes Öl (idealerweise in einem verschlossenen Behältnis) zwar richtig entsorgt, kann aber keiner Zweitnutzung zugeführt werden.
Automatisch zum Fleischmenü in der Kantine greifen
„Tierische Produkte, also Fleisch, Käse und Milchprodukte, sollten nicht so häufig auf den Teller kommen.“ Um die Ressourcen des Planeten zu schonen – Stichwort ökologischer Fußabdruck – wäre öfterer Verzicht ratsam. „Nach dem Modell der Planetary Health sollte man nur 16 Kilogramm Fleisch jährlich verzehren. In Österreich sind es pro Person 59 Kilo. Da ist also noch viel Luft nach oben. Dabei gibt es mittlerweile auch in Kantinen eine gute Auswahl an Alternativen, um zum Beispiel einen fleischfreien Tag pro Woche einzuplanen.“
Kontaktlinsen ins Waschbecken oder WC
Auch kleine Sehbehelfe wie etwa Tages- und Wegwerflinsen bestehen zum größten Teil aus Kunststoff – und da sie nicht biologisch abbaubar sind, belasten sie die Umwelt. Immerhin tragen Millionen Menschen weltweit Kontaktlinsen, „ein riesiger Abfallberg“, beschreibt man bei der Landesinnung Gesundheitsberufe der steirischen Optiker die Situation. Und in Kläranlagen rutschen sie aufgrund ihrer Kleinheit durch Filter. Wer seine Kontaktlinsen richtig entsorgen will, wirft sie übrigens in den Restmüll.
Online bestellen, was es auch im Geschäft in der Nähe gibt
Direkt vom Sofa aus einzukaufen ist zweifellos bequem. „Aber es ist auch mit Umweltauswirkungen wie die Transportkosten der Lieferung, womöglich per Lkw, verbunden“, gibt Seidl zu bedenken. Dazu komme: „Bei Online-Bestellungen ist auch Füllmaterial in der Verpackung drin. Mit Onlineshopping erzeuge ich also viel mehr Abfall.“
Mehr Putzmittel für höhere Sauberkeit
„Auch mit mehr Putzmittel als nötig wird die Wohnung nicht sauberer!“ Eher das Gegenteil, betont Seidl. „Zu viel zu verwenden, dadurch wird sogar mehr Schmutz angezogen.“
Kaputte Geräte sofort entsorgen
In Elektrogeräte werden viele Rohstoffe hineingesteckt. wichtig, Geräte sollte man so lange wie möglich erhalten – und im Fall des Falles mit einer Reparatur die Lebensdauer zu verlängern. „Mittlerweile gibt es ein großes Angebot an Betrieben, die reparieren. Über längere Zeit betrachtet, komme Reparieren zudem günstiger. Seidl nennt Studien aus Deutschland, die eine Kostenersparnis berechneten. „Werden qualitativ hochwertige Produkte gekauft, die dann auch gut reparierbar sind, kann sich dieser Haushalt über zehn Jahre 2.000 Euro ersparen.“
Geräte im Standby-Modus lassen „Ein Gerät, das nicht gebraucht wird, sollte man ausschalten. Sie rät zu einer „ganz einfachen Lösung“: Das Gerät mit einem Kippschalter verbinden. „Damit ist der Verbrauch gleich Null. Um den Energieverbrauch zu senken, brauche ich also kein neues Gerät zu kaufen.“
Geräte auf der Stand-by-Funktion lassen
Hier hat Seidl eine ganz klare Empfehlung: „Ein Gerät, das nicht gebraucht wird, sollte man ausschalten, auch neuere. „Auch im Standby-Modus verbrauchen Geräte Energie, auch wenn das bei jüngeren Geräten mittlerweile schon optimiert wurde.“ Sie rät zu einer „ganz einfachen Lösung“: Das Gerät mit einem Kippschalter verbinden. „Damit ist der Verbrauch gleich Null. Um den Energieverbrauch zu senken, brauche ich also kein neues Gerät zu kaufen.“
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