Balanceakt: Der Zehn-Sekunden-Test für ein längeres Leben

Balanceakt: Der Zehn-Sekunden-Test  für ein längeres Leben
Eine neue Untersuchung zeigt: Wer länger auf einem Bein stehen bleibt, lebt auch länger.

Mit dem Alter wird das Leben wackeliger, das ist ganz normal. Denn der Gleichgewichtssinn nimmt im Laufe des Lebens ab. Obwohl er im Vergleich zu Muskelkraft und Beweglichkeit relativ lange stabil bleibt, geht es ab sechzig steil bergab. Eine brasilianische Studie hat dem Balancekönnen im Alter jetzt eine Zahl umgehängt.

Wer ab sechzig nicht mehr als zehn Sekunden auf einem Bein stehen kann, hat demnach – im Vergleich zu Menschen, die das können - ein fast doppelt so hohes Risiko, in den nächsten zehn Jahren zu sterben. Das liegt nur teilweise an der erhöhten Sturzgefahr im Alter.

Linienstand
Fuß vor  den Standfuß setzen. Die Ferse des vorderen Fußes berührt die Zehen des hinteren Fußes. So lange wie möglich stehen bleiben

Zehenstand
Mit beiden Füßen in den Zehenstand. So lange wie möglich die Position halten

Seitliches Beinheben
Auf einem Bein stehend, das andere Bein seitlich abspreizen, so hoch es geht, ohne mit dem Oberkörper auszuweichen

Ein Handtuch einrollen und am Boden auflegen. Danach darüber balancieren

 

Das Gleichgewicht dürfte laut Studie auch ein Gradmesser für den allgemeinen Gesundheitszustand sein, ähnlich wie die körperliche Fitness. Demnach könnte es durchaus sinnvoll sein, die Stabilität zu stärken.

Die brasilianischen Forscher wünschen sich, den Gleichgewichtssinn in Routineuntersuchungen standardmäßig zu untersuchen. Dafür hat das Team einen simplen Test erstellt. Die Studienteilnehmer sollten barfuß zehn Sekunden auf einem Bein stehen. Die Arme baumeln locker an der Seite, der angehobene Fuß ist an den Unterschenkel des Standbeins gelegt und der Blick auf einen fixen Punkt gerichtet.

Jeder fünfte Studienteilnehmer ist an diesem Test gescheitert. Je älter, desto eher wurde die Balance verloren. Die Daten der Studie reichen bis ins Jahr 2008 zurück. Ob der schwindende Gleichgewichtssinn tatsächlich ein Indikator für die Gesundheit ist, müsse laut Autoren aber noch weiter erforscht werden.

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