70 Prozent der jungen Österreicher posten ihr Liebesglück im Urlaub
Sommer, Sonne, Strand - den Urlaub genießt man am meisten mit einem geliebten Menschen. Romantische Fotos gehören da natürlich dazu. Und viele lassen auch andere wie Facebook, Instagram oder TikTok an ihrem Glück teilhaben.
Doch sind solche Fotos überhaupt erwünscht? Ja, glauben 70 Prozent der 18- bis 29-jährigen Österreicherinnen und Österreicher und lassen deshalb die anderen an ihrem Liebesleben teilhaben.
Am beliebtesten sind dabei Motive von gemeinsamen Ausflügen, dem Urlaub zu zweit und Pärchen-Fotos, für die sie sich extra schick gemacht haben. Rund jeder Fünfte hat schon einmal „Spiegel-Selfies“ zu zweit gepostet sowie Geschenke von der oder dem Liebsten in Szene gesetzt.
Aber Vorsicht: Zu viel des Guten kann genau das Gegenteil bewirken. 82 Prozent der Social-Media-Konsumenten fragen sich, ob Paare, die ständig ihr Liebesleben online beschwören, nicht eine heile Welt vortäuschen, die es so gar nicht gibt. Das zeigt eine repräsentative Studie im Auftrag von Parship unter 319 Österreicherinnen und Österreichern zwischen 18 und 29 Jahren.
Perfekte Inszenierung
Und nicht alle, die die romantischen Fotos und Posts betrachten, finden das auch spannend. Nur jeder Dritte findet Einblicke in den Beziehungsalltag auf sozialen Medien "sehr interessant". Im Gegensatz dazu finden drei Viertel aller jungen Befragten die Inszenierung „glücklicher Paare“ auf Social-Media-Accounts oft schrecklich. Die Hälfte ist der Meinung, dass so eine heile Liebeswelt zudem Neid bei nicht so glücklichen Paaren oder Singles erzeuge.
Ständiges Posten über die eigene, angeblich immer glückliche Beziehung sei dann besser bei Prominenten aufgehoben. Knapp 20 Prozent folgen einem oder mehreren VIPs oder Influencern aufgrund ihres Beziehungslebens. Ein heikler Punkt seien Fotos über den Nachwuchs, 60 Prozent finden die Einblicke in das private Liebesleben nur gut, solange keine Kinder gezeigt werden.
Schmaler Grat
Caroline Erb, Psychologin bei Parship: „Es ist manchmal ein schmaler Grat zwischen dem Bedürfnis von jungen Paaren, schöne und intime Momente zu teilen und der zum Teil überzogenen Demonstration und Inszenierung einer ‚perfekten‘ Beziehung. Hier gilt es, die richtige Balance zu finden und möglichst authentisch zu bleiben. Posts und Fotos in sozialen Medien, die immer nur von überglücklichen Beziehungen handeln, erscheinen auf Dauer wenig glaubwürdig.“
Nicht jeder macht seine Love Story öffentlich
Nur sechs Prozent der unter 30-Jährigen sind auf keinem sozialen Medium vertreten, weitere 25 Prozent haben kein Bedürfnis, öffentlich über ihr Liebesleben zu berichten. Eher selten sind in dieser Altersgruppe Posts über private Feiern, sei es in der Familie oder Highlights wie Verlobung und Hochzeit. Streitigkeiten und Probleme stehen naturgemäß ganz am Ende der beliebtesten Motive, einzig zwei Prozent waren bereit, auch einmal über ein Beziehungstief zu berichten.
„Die meisten Paare teilen lieber die Sonnenseiten ihrer Beziehung auf sozialen Medien, Unstimmigkeiten und schwierige Herausforderungen behalten sie dann doch eher für sich. Man darf die Wichtigkeit der Wahrung der Intimität nicht unterschätzen, besser wäre es sorgfältig abzuwägen, welche Themen für die Öffentlichkeit geeignet sind und welche privat bleiben sollten“, weiß Erb.
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