Ausgewählte Kinderbücher für das sommerliche Lesevergnügen
Mindestens fünfzehn Kinderbücher liegen jeden Tag auf Franziska Schweizers Küchentisch. Sie ist die Besitzerin der Buchhandlung Pippilotta. Als Frühaufsteherin verbringt sie die ersten zwei bis drei Stunden des Tages damit neu erschienene Kinderbücher zu lesen. Zu ihr kommen Eltern, Großeltern und Jugendliche, um sich individuell beraten zu lassen. Der KURIER hat sie nach ihren Lesetipps für den Sommer gefragt.
Ein Buch über Mut und Freiheit
Silas redet nicht. In der Schule versteht ihn keiner und in der Familie auch nicht. Nachdem er einem verletzten Wolf hilft, bekommt er Zutritt in die verborgene Welt der sprechenden Tiere. Mit der Kraft der Wölfe findet er langsam seine Stimme wieder. Ein Buch, das Mut macht, sich nicht unterdrücken zu lassen. Und für das, was man will, auch einmal zu kämpfen.
Ab 10 Jahren.
Das Leben aus Sicht eines Orcas
Rosanne Parry beschreibt in ihren Romanen Lebensräume aus der Sicht von Tieren. In ihrem jüngsten Buch sieht man die Welt durch die Augen des Orca-Mädchens Wega, das versucht, für sich und ihren Bruder den Weg durch die zerstörte Heimatbucht zu finden. Einfache Sprache, schön illustriert und nach dem Lesen fühlt man sich den Orcas und ihrem Lebensraum sehr nahe. Ab 9 Jahren.
Wenn Haare ein Eigenleben haben
In einer Mischung aus Comic und Lesebuch gibt es hier viel zu Lachen. Denn die Haare von Papa verschwinden einfach. Er ist am Boden zerstört und will sie wiederfinden. Eines Tages kommen Postkarten aus Haargentinien oder der Sahaara. Die Haare lieben Wortspiele, Papa nicht. Aus der Sicht eines Buben erzählt, der seinen Vater auf der Suche nach den Haaren begleitet. Ab 7 Jahren.
Ein blauer Esel im Comicstil
Ariol Haverkamp ist ein Esel, der mit den ganz normalen Kind-sein-Problemen kämpft. Er hat viel Fantasie und ist in der Schule nicht gut. Ariol lebt bei seinen Eltern, die beide berufstätig sind. Im neuesten Comic gibt es eine Verfolgungsjagd, blinde Passagiere und Süßigkeiten. Ein lustiges Abenteuer voller Spannung, Spaß und Bio-Gemüse.
Ab 6 Jahren.
Kinder erobern das Altersheim
Die Kinder sind völlig fertig. Der lang ersehnte Ausflug führt ausgerechnet ins Altersheim. Wie langweilig und die alten Leute stinken sicher. Aber die Kindergärtnerin kennt kein Erbarmen. Dort angekommen, ist dann alles ganz anders als gedacht. Da kann man ein Holzbein abschrauben, Zähne putzen und eine Fee kennenlernen. Ein sehr lustiges Buch zum Selberlesen, aber auch zum Vorlesen. Ab 4 Jahren.
Eine Geschichte über den Krieg
Sie teilen alles, spielen miteinander und wenn sie groß sind, wollen sie heiraten. Floris und Maja. Plötzlich geht das alles nicht mehr. Nicht einmal mehr voneinander reden dürfen sie. Es ist Krieg. Erstmals erschienen ist das Buch 1994. In dieser Neuauflage hat man die Möglichkeit, auch mit kleinen Kindern authentisch und behutsam über den Krieg zu sprechen. Den Krieg, den man nicht töten kann.
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