Unkraut? Vitaminbombe! Köstliches mit Giersch

Unkraut? Vitaminbombe! Köstliches mit Giersch
Unkraut vergeht nicht – das gilt beim eisenhaltigen Gewächs besonders. Wer es auszupft, kann es gleich verarbeiten. Giersch passt in Salate, Suppen oder in Limonaden.

Man sollte auch mal den Feind zum Freund machen. In Garten und Natur ist der Gewöhnliche Giersch ein Kandidat für ein Umdenken. Für viele ist er Unkraut, das hartnäckig wuchert und sich mit seinen tiefen Trieben schwer entfernen lässt. Tipp: Mal nicht zum Herbizid, sondern zum Kochtopf greifen.

Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Schierling

Wer im Garten und in der Natur auf der Suche nach Giersch ist, muss aber vorsichtig sein. Er lässt sich mit anderen Doldenblütlern verwechseln: etwa mit dem Gefleckten Schierling, dem Wasserschierling, dem Hecken-Kälberkropf oder der Hundspetersilie. Die Blätter wirken auf den ersten Blick sehr ähnlich. Mit einigen Tipps lässt sich der Giersch aber erkennen und von seinen gefährlichen Verwandten unterscheiden. 

Unterschiede zum Gefleckten Schierling

  • Giersch riecht nach Karotten oder Petersilie, während der Gefleckte Schierling einen unangenehmen, stechenden Geruch hat (nach Mäusedreck)
  • Giersch hat einen grünen Stängel (der Stängel des Gefleckten Schierlings hat rote bis rot-braune Flecken)
  • Der Schierling hat deutlich feiner zerteilte Blätter

30 bis 100 Zentimeter hoch wird Giersch, der zur Familie der Doldenblütler zählt. Er breitet sich über große Flächen aus und wurzelt bis zu 50 Zentimeter tief

Giersch hat viele Vorzüge 

Bereits im Mittelalter pflanzten Mönche in den Klostergärten das „Zipperleinskraut“, half es doch gegen Gicht und Rheuma. Verwendet werden die jungen, hellgrünen Blätter. Wenn der Giersch blüht, sind die Blätter nicht mehr zu genießen. Heute weiß man: beruhigend, verdauungsfördernd, wundheilend – der Giersch ist ein Alleskönner. Und er ist vollgepumpt mit Nährstoffen wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Verarbeitet als Snack und in der Tupperdose (etwa als erfrischendes Taboulé, siehe Rezept), liefert er beim Wandern Energie. 

Rezept: Giersch-Taboulé

Giersch-Taboulé

Giersch-Taboulé

Zubereitung: 30 min
Mit Abkühl- und Rastzeit: 2 Std. 
Portionen: 2–3
 

200 g Couscous
300 ml Wasser
1 Paradeiser
½ Gurke
3 Handvoll Giersch (ca. 25– 30 g)
1 Jungzwiebel in Ringe geschnitten
1 Prise Piment
Zitronensaft von 1–2 Zitronen (ca. 60 ml)
80 ml Olivenöl
1 TL Salz
Schwarzer Pfeffer

Couscous in einen Topf geben, mit dem kochenden Wasser übergießen und 7 Minuten zugedeckt quellen lassen. Mit einer Gabel auflockern und weitere 5 Minuten stehen lassen. Erneut auflockern und erkalten lassen
In der Zwischenzeit die gewaschene Paradeiser halbieren. Je nach Belieben die Kerne und den flüssigen Teil der Paradeiser entfernen. Das Paradeiserfleisch in kleine (ca. 5 Millimeter große) Würfel schneiden, ebenso die Gurke. Die Jungzwiebel mitsamt dem grünen Teil in dünne Ringe schneiden
Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Pfeffer, Piment und Kreuzkümmel in eine Schüssel geben. Den abgekühlten Couscous sowie das klein geschnittene Gemüse hinzufügen. Alles gut vermischen. Eine Stunde rasten lassen.
Giersch fein hacken, zum Couscous geben. Durchmischen und abschmecken. Nach Geschmack noch mehr Zitronensaft oder Salz hinzufügen

Tipp: Nicht zu kalt genießen. Aromen entfalten sich bei Zimmertemperatur am besten!

Das Rezept stammt von Alexandra Maria Rath aus „Wildes Wien“ (Gmeiner Verlag)

„Giersch schmeckt roh und fein gehackt vorzüglich, außerdem ist er ein wahrer Vitaminspender“, erklärt Wildkräuter-Coach und Kochbuchautorin Alexandra Maria Rath. Er passt in Salate, Suppen, in Kräuterbutter oder zu Nudeln und Erdäpfeln.

Wie die Petersilie

Apropos: Wer als Österreicher seine Pedasü-Erdäpfel liebt, kann diese statt mit Petersilie mal mit Giersch probieren, empfiehlt Rath. Der Geschmack ist ähnlich, die Verwendung auch.

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