Trendig und bodenständig: Die Rote Rübe ist Gemüse des Jahres

Rote Rübe auf weißem Hintergrund
Sie ist bodenständig und äußerst elegant. Die Rote Rübe ist ein Wintergemüse, von dem man sogar die jungen Blätter essen kann
Von Lea Moser

Wer Namen wie Monalisa oder Moulin Rouge trägt, hat Größeres verdient, als sauer eingelegt zu werden. Die Rote Rübe ist 2023 und 2024 – zumindest in Deutschland – Gemüse des Jahres. Ihre Knollen können rund sein, platt oder zylindrisch und die Farbpalette reicht von Weiß, über helles Pink und gelbgoldene Kringel bis hin zu tiefem, fast schwarzem Blutrot.

Rote Rübe auf weißem Hintergrund

Sogar die jungen Blätter der Roten Rübe kann man essen

Die alten Römer brachten die mit Zuckerrübe und Mangold verwandte Knolle nach Mitteleuropa. Die alten Sorten werden seltener, dennoch hat die Rote Rübe heute noch Trendstatus. Das Wintergemüse besticht durch seinen hohen Gehalt an B-Vitaminen, Kalium, Eisen und Folsäure. Damit die Rüben nicht „ausbluten“, sollten sie mit Schale gekocht werden. Die typische blutrote Farbe kommt vom natürlichen Farbstoff Betanin, der Reis, Nudeln, Ostereier und Stoffe einfärben kann.

In Nordeuropa verkocht man die Rote Rübe im einst gegen Skorbut helfenden Seefahrergericht Labskaus (mit Pökelfleisch, Erdäpfeln und Gewürzgurken), in Osteuropa isst man sie in verschiedenen Varianten von Borschtsch (ein Eintopf aus Roten Rüben, Fleisch und Weißkraut).

Rote Rüben Orzotto mit Feta in einer Schüssel

Rollgerste statt Reis: Rote Rüben Orzotto

Nicht nur das Fruchtfleisch, sondern auch die jungen Blätter kann man genießen: etwa gedünstet mit Knoblauch, Zitronensaft und Olivenöl oder klein gehackt im Salat. In der fleischlosen Küche werden trendgemäß Risotto, Pasta, Suppen und Eintöpfe im Barbie-Pink serviert. Wenn es Fisch dazu sein soll, am besten ein Fettiger: Hering, Forelle oder Makrele. Die Knolle funktioniert sogar süß, als Kompott mit Kirschen und Kardamom oder im Schokokuchen. Kaum etwas, das die Rübe nicht kann.

Kommentare