Österreicher konsumieren häufig Fleisch trotz schlechtem Gewissen
Mehrmals wöchentlich Fleisch zu essen ist laut einer neuen Umfrage des Online Research Instituts Marketagent für drei Viertel von 800 Befragten ganz normal. Ein Großteil gibt an, den Geschmack gerne zu haben und knapp die Hälfte bezeichnet einen Verzicht auf Fleisch als unrealistisch. Doch die Umfrage konzentriert sich auch darauf, wie die ethische Einstellung der Österreicher und Österreicherinnen zu Schnitzel, Speck und Co. ist. Dabei tritt ein interessanter Aspekt in Österreich auf: das schlechte Gewissen beim häufigen Fleischkonsum.
Fleischkonsum und seine Folgen
Denn die Mehrheit ist sich trotz des hohen Verbrauchs durchaus über die Nachteile der Fleischproduktion bewusst. Dass die Haltungsbedingungen von Nutztieren auch in Österreich dringend verbessert werden sollten, ist für drei Viertel der Befragten klar. Ebenso wird der Aspekt angesprochen, dass die Werbung in Österreich ein eher unrealistisches Bild der Tierhaltung zeichnet. Außerdem meinen 60 Prozent, dass die Menschen versuchen sollten, ihren Fleischkonsum zu reduzieren und auch die Umweltauswirkungen sind für viele ein Negativfaktor. Fast ein Drittel der Befragten spricht konkret davon, manchmal ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie Fleisch essen.
Was ist die Alternative?
Obwohl sich die Österreicher eindeutig über die Nachteile, die der Konsum von Fleisch mit sich bringt, bewusst sind, scheint der Genussfaktor bei der Kaufentscheidung schwerer zu wiegen. Denn das Angebot an pflanzlichen Fleisch-Ersatzprodukten wird derzeit nicht wirklich als Alternative zu "echtem" Tierfleisch gesehen. Mehr als die Hälfte der Befragten konsumieren selten oder nie besagte Lebensmittel.
Hervorzuheben ist aber, dass bei der Auswahl der "echten" Fleischprodukte auf gewisse positive Faktoren geachtet wird. Viele geben an, beim Fleischkauf auf Frische, hohe Qualität und das Herkunftsland Österreich zu achten. Auch die artgerechte Haltung der Tiere und Güte- oder Biosiegel sieht der Großteil der Befragten als wichtig an.
Es fehlt laut der Umfrage also nicht am Bewusstsein der Österreicher, sondern vielmehr daran, sich wirklich selbst einschränken zu können.
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