Der burgenländische Landwirt Heinrich Unger aus dem Seewinkel – bekannt dafür, exotische Lebensmittel anzubauen – erntet diese Tage seine Kletterpflanzen im Folientunnel ab. "Sie ist sehr wachsfreudig und mag warme, sonnige Standorte: Wir lassen sie an einem Gitter hinaufwachsen."
Unreif geerntet schmecken die Bittergurken wie Zucchini – leicht bittersüß und erdig: Laut Unger eignen sich Luffa-Gurken wegen ihrer bissfesten Konsistenz gut als Ofengemüse oder in Eintöpfen. In Asien landet die als chinesische Okra bekannte Frucht oft in cremigen Kokos-Currys.
Saatgut, auch in Bio-Qualität, für Luffa-Gurken gibt es im Internet bei Garten-Versandhändlern. Pro Pflanze kann der Hobbygärtner drei bis fünf große Früchte erwarten. Maschendrahtzäune, Wildzäune oder Fassadengitter eignen sich als Windschutz und Rankhilfe für den Anbau im Hausgarten – auch um Feuchtigkeit und Fäulnis zu vermeiden.
"Generell sind Gurkenpflanzen heikler beim Wachstum als Paradeiser oder Paprika. Nach dem Vorziehen im Frühjahr, da sie keinen Frost verträgt, kann die Pflanze ab Mitte Mai im Garten ausgesetzt werden. Der Anbau in einem großen Topf auf einer Terrasse oder einem Balkon ist auch möglich, aber hier muss man wegen des üppigen Wachstums besonders auf die Nährwerte in der Topferde achten", so Unger.
Je nach Sorte können die Gurken eine abgewinkelte Form sowie eine geriffelte oder eher glatte, harte Schale haben: "Ebenso können sich die Größen stark unterscheiden: Heuer haben wir große Sorten, die rund 40 cm lang werden, angebaut. Unreife Luffa-Gurken haben dunkelgrüne Schalen und können 40 bis 80 Tage nach der Aussaat geerntet werden: Will man sie als Schwamm verwenden, erntet man sie allerdings überreif. Das erkennt man daran, dass die Schale gelb, brüchig und mit kleinen braunen Punkten übersät ist. Nach dem Pflücken lasse ich sie einige Tage an einem warmen, sonnigen Platz trocknen. Wenn sie braun und hart sind, lässt sich die Schale leicht herunter rebeln."
Danach müssen Fruchtfleisch und Samen durch vorsichtiges Schütteln getrennt werden: Die Samen aus den getrockneten Früchten können als Saatgut für das Frühjahr verwenden werden, wenn samenfeste Sorten gewählt wurden. Das Fruchtfleisch wird ausgewaschen und in die gewünschte Größe geschnitten. Schließlich müssen die Schwämme an einem warmen, luftigen Ort trocknen, danach sind sie einsatzbereit.
Übrigens lässt sich der Luffaschwamm in der Waschmaschine reinigen. Wer den Schwamm entsorgen will, kann das mit gutem Gewissen auf dem Komposthaufen oder in der braunen Biotonne tun.
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