Kulturgeschichte: Wie Kaffee im Laufe der Zeit zubereitet wurde
Zwei übereinander angeordnete Glasballons, ein gewundenes Steigrohr aus Metall – und Spiritus, um Wasser zu erwärmen: Dieses Gerät wirkt eher wie ein Utensil aus dem Chemielabor, als aus der Küche. Im 19. Jahrhundert war diese Vakuum-Kaffeemaschine allerdings durchaus in Haushalten anzutreffen. Das vom Brenner erhitzte Wasser im unteren Behälter stieg in den oberen mit Kaffeepulver, das dadurch ausgelaugt wurde. Wurde die Hitzequelle abgedreht, entstand Unterdruck – der Kaffee wurde nach unten gesaugt. Und zwar ganz ohne den lästigen Kaffeesatz.
Neue Erfindungen
Aus heutiger Sicht, angesichts per Knopfdruck perfekt abgestimmten Kaffees in der Tasse, ein aufwendiges Prozedere. Das aber zeigt, dass die perfekte Kaffeezubereitung schon sehr lange eine Inspiration für neue Erfindungen war. "Bereits im 19. Jh. gab es bald eine unüberschaubare Vielfalt an Zubereitungstechnologien“, sagt Sophie Gerber, Expertin für Haushaltstechnik im Technischen Museum Wien (TMW)."Es wurde auch viel experimentiert, da der Geschmack von Kaffee von so vielen Faktoren abhängt. Und nicht zuletzt steckte hinter mancher Erfindung sicher guter Geschäftssinn – schließlich war und ist Kaffee ungemein populär.“
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