Heimische Bio-Bäckerei Öfferl holt sich Kaffee-Staatsmeistertitel
Wer hätte gedacht, dass sich ein Bäckerei-Team den diesjährigen Kaffee-Staatsmeistertitel holt. Noch dazu, weil es für die Bio-Bäckerei Öfferl die allererste Teilnahme an den österreichischen Kaffee-Staatsmeisterschaften der "Specialty Coffee Association“ (SCA) war.
Dort feierte der Familienbetrieb aus dem Weinviertel nun gleich eine doppelte Premiere: Denn mit seinem ersten Platz gewann er auch noch die erste SCA-Auszeichnung für Kaffee aus biodynamischer Landwirtschaft.
Austrian Coffee Championships
Bei den Austrian Coffee Championships der SCA messen sich jährlich die besten Kaffeekennerinnen und -kenner des Landes in den Kategorien Barista, Brewers Cup und Cup Tasting. Die aktuellen Staatspreisträger heißen Lukas Uhl und Martin Wölfl, die Kaffeeprofis im Öfferl-Team. Ihr Kaffeetyp "A1" räumte den ersten Platz ab.
Die beiden Weinviertler dürfen sich nun also als österreichische Staatsmeister in der Disziplin Filterkaffee, im Fachjargon „Brewers Cup“ genannt, bezeichnen.
In zwei Runden stellten sie sich der internationalen Jury. Neben Fertigkeiten in der Zubereitung und der Präsentation spielte vor allem die Auswahl der Bohnen eine Rolle in der Bewertung. Hier setzt Öfferl, entsprechend ihrer Philosophie, auf nachhaltige Qualität nach höchsten Standards.
Direct Trade aus Guatemala
Die prämierten Bohnen stammen von der Finca Santa Isabel, einer 1.000 Hektar großen Farm von Alex und Martin Keller in Guatemala, Nuevo Orient, die auf einer Höhe von 1.100 - 1.300 m liegt.
Keller stellte seine Farm vor vier Jahren von biologisch auf biodynamisch um und arbeitet im Sinne der Kreislaufwirtschaft. So wertet er etwa seine organischen Düngemittel mit Kaffeefruchtfleisch, Wurmkompost und Dung auf, um die Kaffeequalität noch weiter zu verbessern. Das Ziel ist ein Ökosystem, das sich selbst ernähren kann.
"Das Brotbacken und Kaffeerösten ähnelt sich in mehreren Bereichen, denn neben dem Handwerk ist vor allem die Zeit entscheidend für ein ideales Geschmacksprofil. Und die geben wir unseren Kaffeebohnen genauso wie den Brotlaiben,“ erklärt Uhl.
Neben Filterkaffee werden auch spezielle Espresso-Röstungen entwickelt, die in den Öfferl-Filialen und im Online-Shop verkauft werden.
Nächstes Ziel: Australien
Das Öfferl-Team darf sich nun "Kaffee-Staatsmeister“ nennen und Österreich bei den kommenden Weltmeisterschaften in Australien vertreten.
Um darauf gut vorbereitet zu sein und Kaffee entsprechend der Qualitätsansprüche anbieten zu können, besucht Lukas Uhl, der mit seinem Team für die hauseigene Kaffeerösterei verantwortlich zeichnet, selbst die biodynamische Kaffeefarm in Guatemala.
Öfferl hat sich zum Ziel gesetzt, Produktion und Rohstoffe vom Boden bis zur Verarbeitung persönlich zu kennen und zu prüfen. Den Kaffee bezieht das Unternehmen nach dem Direct Trade Prinzip ohne Zwischenhändlerinnen oder -händler oder Kaffeebörse. "Wir wollen, dass 100 Prozent des Geldes bei den Bauern und Bäuerinnen ankommen, die unseren Werten entsprechend arbeiten und so eine langfristige und faire Partnerschaft aufbauen“, so Georg Öfferl.
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