Das ist der Werbeschmäh des Jahres 2023

Das ist der Werbeschmäh des Jahres 2023
Überzogene Preise, Etikettenschwindel und irreführende Werbeversprechen: Konsumenten stimmen jährlich über den Werbeschmäh des Jahres ab.

Die Bezeichnung "Werbeschmäh des Jahres" darf sich in diesem Jahr das Bad Ischler Nudelsalz auf seine Fahnen heften. 

Der Hersteller Salinen Austria AG bewerbe ganz normales Salz in Drops-Form als Innovation für perfekt gesalzenes Nudelwasser, kritisierte Foodwatch Österreich. 

Für diesen Marketing-Gag zahle man rund zwölf Mal mehr als für das herkömmliche, lose Salz im bekannten Papierpackerl.

Mehr lesen: Mogelpackungen: Warum immer öfter weniger drinnen ist

Dem oberösterreichischen Unternehmen wird deshalb am Donnerstag an ihrem Firmensitz in Ebensee von den Konsumentenschützern die Urkunde für den "Werbeschmäh des Jahres 2023" überreicht und aufgefordert, "die absurde Preisgestaltung für dieses vermeintliche Luxusprodukt zu beenden", so Foodwatch. 

Mehr lesen: Diese Kult-Limonade ist Werbeschmäh des Jahres 2022

"Gerade in Zeiten der massiven Lebensmittelteuerung finden wir es absurd, dass eine Hersteller ganz normales Salz zum Wucherpreis verkauft und dann auch noch dafür wirbt, es wäre eine Innovation. Das ist unserer Meinung nach unverschämt", sagten die beiden Leiterinnen von Foodwatch Österreich, Lisa Kernegger und Heidi Porstner.

Tatsächlicher Preis schwer durchschaubar

Für Konsumentinnen und Konsumenten sei der tatsächliche Preis schwer durchschaubar. Auf dem Glas ist nämlich die Stückzahl, nicht aber das Gewicht in Gramm angegeben. Das erschwert den Preisvergleich unnötig. 

"Wir wollen mit Bad Ischler über die Absurdität dieses Produktes und den irreführenden Aspekt sprechen. Das Produkt wird als etwas Besonderes dargestellt. Drin ist aber einfach herkömmliches Salz in Drops-Form gepresst. Unsere Forderung ist, dass Bad Ischler den Preis für das Nudelsalz jenem für herkömmliches Salz anpasst", sagten die beiden Foodwatch-Leiterinnen.

Mehr lesen: Erstmals warnt eine Supermarktkette vor versteckten Preiserhöhungen

Überzogene Preise, Etikettenschwindel und irreführende Werbeversprechen würden Konsumentinnen und Konsumenten das Einkaufen erschweren, meinte Foodwatch. Immer wieder wecken Hersteller durch überzogene Marketing- oder Werbemaßnahmen Erwartungen, die so nicht erfüllt werden. 

Sowohl das EU-Lebensmittelrecht als auch das österreichische Lebensmittelrecht besagen allerdings, dass Konsumentinnen und Konsumenten weder durch Werbung noch durch die Aufmachung von Produkten in die Irre geführt werden dürfen. Die Realität sehe laut Footwatch anders aus.

Weitere Kandidaten waren...

Deshalb wird jedes Jahr dieser Preis vergeben. Ins Rennen um den Titel "Werbeschmäh des Jahres 2023" gingen neben dem Bad Ischler Nudelsalz das Eskimo Cremissimo Vanille Eis, das Heinz Tomaten Ketchup, der More Nutrition 2 Kalorien Ölspray und der San Lucar Mango Maracuja Smoothie. 

In einem Online-Voting konnten Konsumentinnen und Konsumenten unter den fünf ärgerlichen Lebensmitteln ihren Favoriten wählen.

Kommentare