Die Wurmkiste als Sitzhocker
Damit die Pflanzen über die ganze Saison hinweg mit Nährstoffen versorgt sind, empfiehlt die Gartenexpertin eine ganz einfache Lösung: Den so genannten Wurmkompost. “Das ist kinderleicht und funktioniert gut.” Die Karottenschalen verschwinden dann entweder gleich in der Küche oder im Garten, wo die neuen Haustiere schon auf ihr Futter warten. "Den Bioabfall klein schneiden und die Wurmbox immer feucht halten, dann kann regelmäßig abgeerntet werden", erklärt Batakovic. Wichtig ist außerdem, nur frische Gemüse- oder Obstrückstände in die Kiste zu geben. Gekochtes oder Gewürztes vertragen die Tiere nicht. Den Wurmkomposter für die Küche findet man etwa als Sitzhocker. Wenn man den Sitzpolster abnimmt, tummeln sich darunter die Würmer. Angenehmer Nebeneffekt: Der fertige Kompost riecht ein bisschen wie Walderde. Wurmkisten gibt es alternativ auch für den Garten oder Balkon.
Wer es mit den Würmern nicht so sehr hat: Es gibt auch zahlreiche andere Alternativen für das torffreie Garteln. Organisches Material wie Rindenprodukte, Grasspelzen oder Holzfasern können der Erde ersatzweise beigefügt werden. Kokosfasern sind aus Umweltsicht weniger empfehlenswert, da lange Transportwege das Klima schädigen, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. Ein Pionier unter den torffreien Erden ist die Wiener Gartenerde “Guter Grund”, die auf Kompostbasis aus der Biotonne besteht und gänzlich auf die Zugabe von Torf verzichtet.
Das Geschäft mit dem Torf
Im Jahr 2020 wurden für den Gartenbau 120.000 Tonnen Torf importiert. Fast die Hälfte davon stammt aus Deutschland, gut ein Drittel aus dem Baltikum. Thiessing-Matei fordert: “Egal ob Baumarkt, Gartencenter oder Lebensmittelhandel: Der Handel muss einen Beitrag leisten, die Moore und dadurch unsere Umwelt zu schützen. Blumenerde mit naturzerstörendem Torf darf künftig keinen Platz mehr in den Regalen haben.” In Österreich sind 90 Prozent der ursprünglichen Feuchtgebiete bereits vernichtet. Das trägt maßgeblich zur Artenkrise bei. Mehr als ein Drittel aller Tierarten sind hierzulande bereits vom Aussterben bedroht. Zudem dauert die Regeneration von einem Meter Torf ganze 1.000 Jahre.
Beim Kauf von Blumenerde kann man diese Informationen im Hinterkopf behalten und auf das österreichische Umweltzeichen oder das "Natur im Garten-Gütesiegel" achten. Bei beiden kann man sich darauf verlassen, dass weder Torf noch Kunstdünger oder Pestizidrückstände in der Erde zu finden sind.
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