Das Comeback der Armbanduhr
Als Anfang der Achtziger Jahre David Hasselhoff seinen vierrädrigen Kumpel K.I.T.T. erstmals über seine Armbanduhr zu Hilfe rief, war das Staunen bei Kindern wie Erwachsenen groß. In der Zeit vor dem Mobiltelefon war die Idee, über die Uhr zu kommunizieren visionär und schlüssig. Mehr als 30 Jahre später ist Knight Rider nun Realität. Zum Auftakt der Technikmesse IFA in Berlin präsentierte Samsung seine erste Smartwatch, die Galaxy Gear. Dass die intelligente Uhr gleichzeitig mit dem Riesenhandy Note 3 vorgestellt wird, entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie. Denn das Note 3 gehört mit seinem 5,7-Zoll-Display der Kategorie der XL-Smartphones an, während Samsung die Hightech-Uhr damit anpreist, dass man zum Telefonieren und Lesen von Nachrichten nun nicht mehr zum (großen) Handy greifen muss.
Uhren-Comeback
Grundfunktionen
Sie sollen auf einen Blick alle wichtigen Informationen, von eMail über Wetter bis zu Anrufen am Handgelenk anzeigen. Für diese Bequemlichkeit zahlt man im Falle von Samsungs Uhr 299 Euro. Um Kunden das Gerät schmackhaft zu machen, wird eng mit Software-Entwickler kooperiert, um viele Apps daran anzupassen und so den Funktionsumfang zu erweitern.
Erster Eindruck
Alternativen
Samsung Galaxy Gear in Bildern
Dass UltraHD zu einem der größten Themen der diesjährigen Internationalen Funkausstellung (IFA) werden würde, wusste die Fachwelt schon Wochen vor dem Messestart. Die Industrie legt große Hoffnungen in Fernseher-Modelle mit vierfacher FullHD-Auflösung, nachdem das Thema „3D“ in den vergangenen Jahren nicht den erhofften Erfolg brachte. UltraHD hatte bisher zwei große Probleme: Fehlende Inhalte und leistbare Preise.
Preiskampf
Zumindest zweitere Hürde wird nun von mehreren Herstellern etwas gesenkt. Geräte im Größenbereich zwischen 50 und 65 Zoll sind einem immer schärferen Preiskampf ausgeliefert. Philips präsentiert auf der IFA ein 65-Zoll Ultra-HD-Modell um 4999 Euro. Toshiba enthüllt ein 58-Zoll-Gerät. Firmensprecher Sascha Lange kündigt an: „Wir wollen die magische Grenze von 3000 Euro Verkaufspreis unterschreiten, damit sie auch tatsächlich vom Markt angenommen werden.“
Das größte Aufsehen in der Welt der günstigeren UltraHD-TVs erregte der chinesische Hersteller Hisense. Dieser zeigt in Berlin neben drei größeren Modellen einen 50-Zoll-Fernseher mit UltraHD um 1999 Euro.
Riesenhandys weiter im Trend
Die Grenzen zwischen Handy und Tablet verfließen immer stärker. Schon seit einigen Jahren ist der Trend zu immer größeren Smartphones zu beobachten, dieser hält auch mit den aktuellen Produktvorstellungen der Hersteller auf der diesjährigen IFA weiter an. Mittlerweile hat sich eine eigene Bezeichnung für die Riesenhandys etabliert: Unter dem Begriff „Phablet“ versteht man Smartphones wie das am Dienstagabend präsentierte Samsung Galaxy Note 3, das mit einer Displaygröße von 5,7 Zoll schon mehr an ein Tablet erinnert, aber dennoch ein Smartphone ist, mit dem man neben allem anderen eben auch noch telefonieren kann.
Das Note 3 verfügt über 3 GB RAM, ist 8,3 mm dünn und wiegt 168 Gramm. Die Rückseite ist aus Kunstleder. Schon 2011 legte Samsung mit der Präsentation des Galaxy Note bei der Berliner Technikmesse den Grundstein für die Kategorie Phablet – eine Wortkreation, aus Phone und Tablet.
Allgemein werden dieser Kategorie Smartphones zugerechnet, die über Displays jenseits der 5-Zoll-Marke bewegen.
Neues Sony-Modell
Auch Sony hat im Zuge der IFA mit dem 20-Megapixel-Smartphone Xperia Z1 ein Android-Modell vorgestellt, das mit einer Displaygröße von 5 Zoll den Riesen zugerechnet werden kann. Es ist das neue Flaggschiff von Sony und bietet neben guter Verarbeitung zumindest auf dem Papier, das Beste, was man sich derzeit von einem Smartphone erwarten kann.
Die Idee, das Handy in eine Uhr zu integrieren, ist 15 Jahre alt. Doch alle Produkte, von der Swatch Talk über Motorolas WristWatch bis zu den Handy-Uhren von Ericsson und Samsung waren allesamt Ladenhüter. Handy-Uhren werden es immer sein, auch wenn die Hersteller mit „Smartwatches“ einen neuen Versuch wagen. Das beginnt beim Akku. Sind Konsumenten ohnehin sauer, dass sie ihr Smartphone täglich aufladen müssen, werden sie wohl nicht bereit sein, ihre smarte Uhr alle zehn Stunden an ein Ladegerät hängen zu müssen. Wer braucht eine Uhr, die einem sagt, dass ein Mail eingelangt ist, wie das Wetter wird oder die Fotos machen kann? Die Smartwatch kann als Freisprecheinrichtung genutzt werden, aber der Griff in die Gesäß-, Sakko- oder Handtasche, um das Smartphone herauszuholen, ist einfacher. Eine Smartwatch ist eine Spielerei. Die Uhrzeit kann man vom Smartphone oder, wie seit Jahrhunderten, auf einer Uhr ablesen. Ich schau lieber auf meine Swatch oder Omega als auf ein Gimmick, das ständig nach einer Steckdose lechzt. Eine Smartwatch ist zwar kein Wegwerf-, aber ein Ins-Eck-Werf-Gerät.
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