BlackBerry 10 als letzte Chance

Der Erfolg der neuen BlackBerrys entscheidet über die Zukunft des Smartphone-Pioniers

Nach zahlreichen Verzögerungen hat der kanadische Smartphone-Hersteller Research in Motion am Dienstag offiziell sein neues Betriebssystem sowie neue Geräte präsentiert. Das neue Z10 ist ein reines Touchscreen-Smartphone, während das Q10 mit einer physischen Tastatur ausgestattet ist. Außerdem gab der Hersteller überraschend bekannt, den Firmennamen auch auf BlackBerry umzutaufen. Laut Branchenkennern dürfte BlackBerry 10 die letzte Chance für den Konzern sein. Denn aktuell steht dieser schlechter da als jemals zuvor. Laut der Marktforschungsfirma IDC hält BlackBerry mittlerweile nur mehr weniger als fünf Prozent Marktanteil am globalen Smartphone-Markt. Bevor Apple mit dem iPhone den Smartphone-Markt erobert hatte, war der Konzern sogar Marktführer.

Versäumnisse

BlackBerry konnte etwa in Sachen Apps nicht mit den Mitbewerbern Schritt halten. Außerdem sorgte ausgerechnet das als besonders sicher und zuverlässig geltende eMail-System zuletzt wiederholt für Ausfälle. Der Konzern reagierte auf die sinkenden Verkäufe mit Sparmaßnahmen und internen Umstrukturierungen, es kam mit Thorsten Heins ein neuer Chef, Tausende Stellen wurden gestrichen.

Neuausrichtung

Seit Mitte 2012 fokussierte man auf das neue System BlackBerry 10. Bei der BlackBerry-World-Konferenz im Mai 2012 wurden erstmals Prototypen präsentiert und Entwickler angesprochen, die Apps für die neue Plattform schaffen sollen. Die Arbeit hat Früchte getragen, zum Start stehen mehr als 70.000 Apps zur Auswahl. Zum Vergleich: Beim Start von Microsofts mobilem Betriebssystem Windows Phone waren es gerade einmal 2000. Neben Apps will man auch mit Musik und Filmen glänzen: Um entsprechende Inhalte direkt anbieten zu können, wurden Deals mit Disney, Sony, Universal und Warner abgeschlossen. Auch in Österreich sollen diese Medieninhalte zum Verkaufsstart der neuen Geräte im Frühling angeboten werden, wie das Unternehmen gegenüber dem KURIER angab.

Beim Betriebssystem selbst hat der Konzern keinen Stein auf dem anderen gelassen und will wie auch Apple den Vorteil ausspielen, dass Hardware und Software perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das soll sich in erster Linie auf die Geschwindigkeit auswirken. Erste Tests zeigen, dass sich BlackBerry 10 noch flüssiger bedienen lässt, als man es von iPhones, Android- oder Windows-Phone-Geräten gewohnt ist.

Den ausführlichen Bericht über die Präsentation lesen Sie auf futurezone.at.

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