#BintTrump: So verrückt sind die Saudis nach Ivanka

Ivanka Trump sorgte in Saudi Arabien für Aufsehen
Der US-Präsident Donald Trump ließ sich bei seinem Besuch in Saudi-Arabien von Ehefrau und Tochter begleiten. Bei Twitter entwickelte sich der Begriff "Trumps Tochter" zum Top-Hashtag.

Donald Trumps Ehefrau Melania und seine Tochter Ivanka haben beim Staatsbesuch des US-Präsidenten in Saudi-Arabien großes Aufsehen erregt. Beide Frauen traten in dem ultrakonservativen Königreich ohne Kopftuch auf (kurier.at berichtete). Der saudische König Salman schüttelte der First Lady am Samstag nach der Ankunft am Flughafen in Riad auch kurz die Hand - was für viele strenggläubige Muslime in Saudi-Arabien ein anstößiges Verhalten sein dürfte.

Der arabische Begriff "Bint Trump" ("Trumps Tochter") entwickelte sich bei Twitter innerhalb kürzester Zeit zum Top-Hashtag. Vor allem Männer meldeten sich zu Wort und rühmten Ivankas Aussehen. "Wir sollten unsere Beziehungen mit Trump verbessern und seiner Tochter viele Investitionen garantieren, damit sie unser Land häufiger besucht", schrieb der Twitterer Rakan al-Atibi auf Arabisch.

"Sehe zum ersten Mal eine richtige Frau"

In einem häufig geteilten Video hielt ein Mann in traditioneller saudischer Kleidung, der sich Badr bin Fahd nannte, sogar um die Hand von Ivanka an, die in Saudi-Arabien von ihrem Ehemann Jared Kushner begleitet wurde. Ein anderer Nutzer twitterte: "Zum ersten Mal sehe ich eine richtige Frau." Daneben setzte er zwei Herzen.

#BintTrump: So verrückt sind die Saudis nach Ivanka
Ivanka Trump (C-L) and Jared Kushner (C-R) arrive to attend the presentation of the Order of Abdulaziz al-Saud medal at the Saudi Royal Court in Riyadh on May 20, 2017. / AFP PHOTO / MANDEL NGAN

Daneben gab es aber auch kritische Reaktionen. So twitterte der afghanische Blogger Schudscha Rabbani: "Da ich in Saudi-Arabien gelebt habe, weiß ich, dass Melania öffentlich ausgepeitscht und ihr Kopf rasiert worden wäre, wenn sie nicht Frau Trump oder die First Lady wäre." Saudischen Frauen ist es in dem Königreich untersagt, auf die Straße zu gehen, ohne die Haare zu verbergen.

First Lady Melania Trump trug am ersten Tag des Besuchs in Saudi-Arabien einen weiten schwarzen Hosenanzug mit einer großen goldenen Schnalle (kurier.at berichtete). Ihre Kleidung erinnerte an die schwarze Abaja, die Frauen in Saudi-Arabien als Überwurf tragen müssen - ein langes Gewand, das keine Körperkonturen erkennen lässt. In einem Tweet bedankte sie sich für den "wunderschönen Empfang" in Riad. Am Sonntag besuchte sie in der saudischen Hauptstadt die amerikanische Internationale Schule.

#BintTrump: So verrückt sind die Saudis nach Ivanka
TOPSHOT - US President Donald Trump and First Lady Melania Trump step off Air Force One upon arrival at King Khalid International Airport in Riyadh on May 20, 2017. / AFP PHOTO / MANDEL NGAN

Ivanka hatte für die Ankunft am Samstag ein schwarz-weißes Kleid gewählt. Die blonde Präsidententochter begleitete ihren Vater und Melania unter anderem in den saudischen Königspalast. Dort saß sie beim offiziellen Empfang neben dem früheren Kronprinzen Mukrin bin Abdelasis, mit dem sie sich angeregt unterhielt.

Kritik an Michelle Obama

Michelle Obama, Ehefrau des amerikanischen Ex-Präsidenten Barack Obama, hatte im Januar 2015 bei Saudis für Empörung gesorgt, als sie bei einem Besuch in Riad ebenfalls mit offenen Haaren auftrat.

Auch Trump gehörte damals zu den Kritikern der damaligen First Lady. Auf Twitter schrieb er: "Viele sagen, es sei wunderbar gewesen, dass Frau Obama sich geweigert habe, ein Kopftuch in Saudi-Arabien zu tragen, aber sie wurden beleidigt. Wir haben genug Feinde."

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vor einigen Wochen bei ihrem Besuch in Saudi-Arabien auf ein Kopftuch verzichtet.

#BintTrump: So verrückt sind die Saudis nach Ivanka
CORRECTION - A handout picture provided by the Saudi Royal Palace on April 30, 2017, shows German Chancellor Angela Merkel (L) walking next to Saudi King Salman bin Abdulaziz al-Saud during a meeting in Jeddah. ?Merkel met Saudi King Salman as she began a visit focused on bilateral relations and preparations for the next G20 meeting. / AFP PHOTO / Saudi Royal Palace / BANDAR AL-JALOUD / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / SAUDI ROYAL PALACE / BANDAR AL-JALOUD" - NO MARKETING - NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS / ÒThe erroneous mention[s] appearing in the metadata of this photo by BANDAR AL-JALOUD has been modified in AFP systems in the following manner: [in Jeddah] instead of [in Riyadh]. Please immediately remove the erroneous mention[s] from all your online services and delete it (them) from your servers. If you have been authorized by AFP to distribute it (them) to third parties, please ensure that the same actions are carried out by them. Failure to promptly comply with these instructions will entail liability on your part for any continued or post notification usage. Therefore we thank you very much for all your attention and prompt action. We are sorry for the inconvenience this notification may cause and remain at your disposal for any further information you may require.Ó

Kommentare