Die Bedeutung moderner Krebstherapien

Die Expertenrunde im Gespräch mit Moderatorin Magdalena Meergraf, KURIER
Beim Medico-Gespräch am 14. Februar im Raiffeisen Forum ging es um Wert und Nutzen innovativer Krebstherapien.

Lungenkrebsspezialist Maximilian Hochmair  begann 2001 an der Charité in Berlin: „Damals habe ich allen Patienten Chemotherapie gegeben“ – diese hat beim Lungenkrebs eine Ansprechrate von 20 bis 30 Prozent. „Heute haben wir gezieltere Ansätze und zum Beispiel die Immuntherapie.“

Der Oberarzt Hochmair (Otto-Wagner-Spital in Wien, künftig Krankenhaus Nord) war einer der Podiumsteilnehmer beim Medico-Gespräch „Nutzen und Wert moderner Krebstherapien“, organisiert von KURIER und Pharmig (Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs).

Tumore werden heute immer genauer klassifiziert, erläuterte Matthias Preusser (Leiter der klinischen Abteilung für Onkologie an der MedUni Wien). „Brustkrebs ist nicht mehr Brustkrebs. Da gibt es zahlreiche verschiedene Typen, die sich sehr unterschiedlich verhalten können.“ Eine genaue Untersuchung sei dann eine Entscheidungsgrundlage für die Wahl der Therapie.

Die Bedeutung moderner Krebstherapien

Mag. Alexander Herzog (Generalsekretär der Pharmig)

Die Bedeutung moderner Krebstherapien

Univ.-Prof. Dr. Matthias Preusser (Leiter der klinischen Abteilung für Onkologie an der MedUni Wien)

Die Bedeutung moderner Krebstherapien

Maria Röthlin (Koordinatorin des onkologischen Pflegemanagements am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, Vizepräsidentin der Arbeitsgemeinschaft härmatologischer und onkologischer Pflegepersonen in Österreich, AHOP)

Die Bedeutung moderner Krebstherapien

Univ.-Prof. Dr. Gabriela Verena Kornek (Onkologin und ärztliche Direktorin AKH Wien)

Die Bedeutung moderner Krebstherapien

Elfi Jirsa (Präsidentin der Myelom- und Lymphonhilfe, selbst Betroffene)

Die Bedeutung moderner Krebstherapien

Oberarzt Dr. Maximilian J. Hochmair (Otto Wagner Spital Wien)

Die Bedeutung moderner Krebstherapien

Univ.-Prof. Alexander Gaiger (Programmdirektor für Psychoonkologie, Telemedizin und eHealth an der MedUni Wien, Vorstand der Abteilung für onkologische Rehabilitation am Lebens.Med Zentrum Bad Erlach)

Die Bedeutung moderner Krebstherapien

Das Podium

„Die Krebstherapie von heute hat nichts mehr zu tun mit der Krebstherapie der Jahrtausendwende", sagte Alexander Herzog (Generalsekretär der Pharmig). Gleichzeitig wolle man den Patienten die Therapien erleichtern – etwa durch weniger Einnahmezeitpunkte.

Elfi Jirsa (Präsidentin der Myelom- und Lymphomhilfe und selbst Betroffene) betonte die wichtige Rolle der Aufklärung der Patienten und des ersten Arzt-Patienten-Gesprächs: „Da darf dem Patienten nicht jede Hoffnung genommen werden." Und man wisse, dass die Patienten vom ersten Gespräch nur ganz wenig mitnehmen. Deshalb sollten immer Bezugspersonen dabei sein.

Maria Röthlin (Koordinatorin des onkologischen Pflegemanagements am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, Vizepräsidentin der Arbeitsgemeinschaft hämatologischer und onkologischer Pflegepersonen in Österreich, AHOP) betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe – ob es die Psychoonkologin oder Diätologin sei: Die Stärke der onkologischen Pflege sei die Kombination von professioneller Arbeit mit Empathie, sie binde sehr stark auch die Angehörigen ein.

„Was Krebspatienten leisten müssen, ist eine körperliche Spitzenleistung“, unterstrich Alexander Gaiger (Programmdirektor für Psychoonkologie, Telemedizin und eHealth an der MedUni Wien, Vorstand der Abteilung für onkologische Rehabilitation am Lebens.Med Zentrum Bad Erlach, NÖ). Krebs sei keine Folge von falschen Taten, sondern eine Naturkatastrophe.

Gabriela Verena Kornek (Onkologin und ärztliche Direktorin AKH Wien) betonte die Bedeutung der multidisziplinären Tumorboards, von denen es alleine am AKH mehr als 20 verschiedene gibt: „Darin sind Ärzte aus mehreren Disziplinen vertreten, in manchen auch Psychologen und physikalische Therapeuten.“ In diesen Sitzungen werden die Befunde jedes Patienten besprochen. Und sie betont: „Jede Patientin und jeder Patient erhält – unabhängig von seiner Versicherung – die Therapie, die der Arzt gemeinsam mit dem Patienten entscheidet.“

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