Starpianist Buchbinder: Beethoven ist "Visionär und Revolutionär"

Starpianist Buchbinder: Beethoven ist "Visionär und Revolutionär"
Kaum ein Künstler hat sich sein Leben lang so sehr mit Ludwig van Beethoven beschäftigt wie der Ausnahmepianist.

Wenn Rudolf Buchbinder am Klavier sitzt und Ludwig van Beethoven spielt, wird das Unerhörte hörbar. Da geht es nicht um Technik, um Virtuosität – die sind für diesen Ausnahmekünstler ohnedies eine Selbstverständlichkeit. Nein, wenn Buchbinder Beethoven spielt, wird der Mensch Beethoven spürbar, werden die Ideen dieses einzigartigen Komponisten auf einer metaphysischen Ebene erfahrbar. Denn der 1770 in Bonn geborene Wahlwiener Beethoven (hier starb er auch 1827) war für Buchbinder mehr als ein gefeierter Pianist und Tonsetzer. „Beethoven war und ist ein Visionär und Revolutionär, an dem ich immer wieder neue Seiten entdecke“, betont Buchbinder auch im KURIER-Gespräch. Und: „Ich habe vor dem Beethoven-Jahr 2020 Beethoven gespielt und ich werde ihn auch nach dem Beethoven-Jahr spielen“, so der Künstler. Denn: „Ich halte es mit dem Beethoven-Jahr so wie mit dem Mozart-Jahr 2006: Mozart hat das Jubel-Jahr überlebt, und auch Beethoven wird das Jubel-Jahr überleben.“ Dies bedeutet jedoch nicht, dass Buchbinder 2020 auf „diesen einzigartigen musikalischen und menschlichen Pionier“ verzichten wird. Ganz im Gegenteil.

„Es ist ein guter Anlass für zwei große Projekte. So spiele ich alle fünf Klavierkonzerte nochmals auf Tonträger ein. Das Schöne dabei ist: Mit fünf verschiedenen Orchestern und fünf verschiedenen Dirigenten. “ Bei diesem Zyklus sind das Gewandhausorchester Leipzig mit Andris Nelsons, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (mit dem inzwischen verstorbenen Mariss Jansons), die Münchner Philharmoniker mit Valery Gergiev, die Wiener Philharmoniker mit Riccardo Muti sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden mit Christian Thielemann im Einsatz. Buchbinder: „Allein die unterschiedlichen Klangfarben der jeweiligen Orchester und die Sichtweisen der Dirigenten machen diese musikalische Reise für mich zu etwas ganz Besonderem.“

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