ZDF zeigt Mitschnitt des Andrea Berg-Konzerts in Wien
Was macht eigentlich Helene Fischer? Ihre im August 2019 verkündete Auszeit genießen. Offline sein. Und beharrlich schweigen. Zu allem. Auch zur jüngsten Offenbarung von Donald Trump, der sich auf Twitter als Fan geoutet hat: „Great!“. Ob der US-Präsident mit dieser Liebeserklärung an die Schlagersängerin von seinen absurden bis gefährlichen Tipps im Kampf gegen das Coronavirus ablenken wollte, ist nicht bekannt. Aber vielleicht liegt dieser öffentlich gemachte Zuspruch auch daran, dass sich Menschen in schweren Zeiten gerne mit leichter Muse umgeben.
Womit wir beim Schlager wären. Denn dort sind die Wiesen noch saftig grün, ist die Welt noch heil, überschaubar, frei von Coronaviren und anderen Seuchen – und es gibt immer ein Happy End. Eine, die davon viele Lieder singen kann, ist Andrea Berg. Sie zählt zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Sängerinnen der vergangenen zwei Jahrzehnte. Und niemand versprüht mehr Hoffnung als die 54-Jährige, die – trotz zahlreicher privater Rückschläge – stets Licht am Ende des (derzeit viel zitierten) Tunnels sieht. Deshalb ist es auch verständlich, dass das ZDF in dieser für viele nicht gerade einfachen Zeit der Schlagersängerin Sendezeit im Hauptabendprogramm einräumt.
In den Arm nehmen
Der deutsche Fernsehsender liefert unter dem Titel „Andrea Berg – Das Leben ist ein Mosaik“ Einblicke in das Privatleben der 54-jährigen Schlagersängerin. Für diese Spezialsendung stattete der Moderator Giovanni Zarrella seiner gute Freundin Andrea Berg in ihrem Anwesen in Aspach einen Besuch ab – unter Einhaltung des Mindestabstands, versteht sich. Dort genießt die Musikerin die Ruhe, entwirft neue Kleider, näht Gesichtsmasken, kümmert sich um ihre Tiere und setzt sich auch des Öfteren ans Klavier. Tja, Musik hilft auch ihr durch die schwere Corona-Zeit. Aber die Sendung liefert nicht nur private Einblicke, sondern auch Konzertausschnitte aus einem der letzten Konzerte, die Andrea Berg vor dem Shutdown gegeben hat. Und die Schlagersängerin erinnert sich auch mit viel Wehmut an die Vor-Corona-Zeit: Bei den Aufnahmen, die bei ihrem Konzert am 15. Februar in der Wiener Stadthalle entstanden sind, „gehe ich ins Publikum und nehme die Menschen in den Arm. Da gibt's nichts, was zwischen uns ist“, sagte die 54-Jährige und meint damit das verordnete Abstandhalten. „Es fällt mir wahnsinnig schwer, das jetzt anzuschauen. Weil es gerade so unwirklich erscheint, dass es bald wieder kommt. Das tut richtig weh.“
Wegen der Corona-Pandemie musste Andrea Berg neun Termine ihrer „Mosaik“-Tour aufs nächste Jahr verschieben. „Ich habe in meiner ganzen Karriere – und das sind ja jetzt schon fast dreißig Jahre – noch nie, nie, nie ein Konzert abgesagt. Ich hatte mal keine Stimme, dann bin ich trotzdem auf die Bühne. Ich habe mir den Fuß gebrochen, hatte diesen Pyro-Unfall und habe die Konzerte trotzdem gespielt.“
Jenes in der Wien Stadthalle hat Berg als „eine richtig emotionale und intensive Show“ in Erinnerung. Zu sehen bekommt man Aufnahmen aus besseren Tagen. Live dabei war Wolfgang Fischer, Geschäftsführer der Wiener Stadthalle. Er erinnere sich noch genau an diesen Abend mit 15.000 Besuchern. „Damals war alles noch völlig unbeschwert und man konnte ein Schlager-Fest der Sonderklasse erleben. Das nun im Fernsehen wieder zu sehen, macht froh, denn Schlager hilft durch schwere Zeiten. Durch Zeiten, in denen viele ohne Körperkontakt, ohne persönlichen Kontakte auskommen müssen. Um es mit Andrea Berg zu sagen: Ich würd dich so gern wiederseh’n“, zeigt sich Fischer gegenüber dem KURIER textsicher.
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