Wo der Blick auf das "Andere" den Spiegel vorgehalten bekommt

Wo der Blick auf das "Andere" den Spiegel vorgehalten bekommt
Belinda Kazeem-Kamiński destilliert rassistische Sehgewohnheiten aus der Kulturgeschichte. Für ihre Arbeit erhielt sie den Otto-Mauer-Preis

Unter den vielen Geisteshaltungen, die in Österreich über Jahrzehnte gut eingeübt wurden, hält sich eine ziemlich hartnäckig: Sie besagt, dass die Alpenrepublik und die Donaumonarchie nie Kolonien besessen, in der Aufarbeitung von kolonialen Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten somit irgendwie ausgenommen seien.

Nicht erst seit gestern arbeitet Belinda Kazeem-Kamiński dagegen an: Die Wienerin gräbt Geschichten aus, recherchiert und bereitet sie in präziser Form auf. Was in einer wissenschaftlichen Recherchegruppe zum Mozart-Jahr 2006 begann, nimmt heute in Rauminstallationen, Videos und Fotografien eine ästhetisch prägnante, eigenständige Form an.

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