„Lacrima“ von Caroline Guiela Nguyen: eine atemberaubende Geschichte

„Lacrima“ von Caroline Guiela Nguyen: eine atemberaubende Geschichte
Wiener Festwochen: der umjubelte Thriller „Lacrima“ über die Entstehung eines Kleides samt den horriblen Begleitumständen

Den Wiener Festwochen ist etwas passiert. Ein konventioneller, grandioser, beglückender Theaterabend. Mit fulminanten Dialogen und großen Emotionen. Das Festival hat sich aber mit Kräften dagegen gesträubt (und nur zwei Vorstellungen angesetzt): Anhand der Entstehung eines Hochzeitskleides erzähle die französische Regisseurin Caroline Guiela Nguyen, so war zu lesen, „eine Geschichte von struktureller und privater Gewalt“, ihr gelinge „eine berührende Meditation über die Tränen“, die hinter überwältigender Schönheit lägen.

„Lacrima“ ist aber keine Meditation, sondern ein dreistündiger Thriller mit mehreren Handlungssträngen, der von der Ästhetik wie Umsetzung her ein wenig an Robert Lepage – ein Festwochen-Highlight war Mitte der 90er-Jahre „The Seven Streams of the River Ōta“ – erinnert.

Kommentare