"The Master's Tools" bei den Festwochen: Eine Hexe verliert den Kopf

Eine schwarze Schauspielerin kniet vor einem kleinen Tisch
"The Master's Tools" bei den Wiener Festwochen spürt einer Angeklagten der Hexenprozesse von Salem nach: der Sklavin Tituba.

Die Sklavin Tituba ist eigentlich eine Randfigur. Aber sie ist eine jener Randfiguren, die Pfeiler einer Geschichte sind. Das hat schon Arthur Miller verstanden, der sie zu einer prominenten Nebenfigur in seinem Stück „Hexenjagd“ gemacht hat. Das als wenig verklausulierte Anspielung auf die McCarthy-Ära konzipierte Drama handelt ja von den Hexenprozessen von Salem im 17. Jahrhundert. Und Tituba war eine der ersten Angeklagten.

Das war damals so: Als verschiedene junge Frauen beginnen, sich seltsam zu verhalten, schieben diese das – um sich selbst zu retten, wir befinden uns im Puritaner-Amerika – auf den Teufel und seine Handlangerinnen, Hexen. Es trifft die Außenseiterinnen der Gesellschaft. Tituba, die oft mit den Mädchen unterwegs war, ist eine der ersten Sündenböcke. Über 150 Menschen sollten schließlich in dieser folgenschweren Massenpsychose eingesperrt werden, 19 wurden hingerichtet. Über 50 wurden mittels Folter zu Falschaussagen gebracht. Tituba war wohl eine davon: Sie gestand und wurde freigelassen.

Hier greift Zora Howard in „The Master’s Tools“ Titubas Geschichte auf. 

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