Jelineks "Angabe der Person": Elfi fängt schon wieder damit an

Kurze Zigarettenpause am Jelinek-Klo: Fritzi Haberlandt, Susanne Wolff und Linn Reusse
Das Deutsche Theater Berlin gastiert mit Jossi Wielers Uraufführungsinszenierung von „Angabe der Person“ bei den Festwochen

Elfriede Jelinek lebt zwar zurückgezogen, verbrachte aber viel Zeit bei ihrem Mann Gottfried Hüngsberg in Bayern. Der Komponist und Informatiker erlitt am 2. September 2022 einen Sekundentod. Wenige Monate später brachte Jossi Wieler, der schon viele Stücke der Literaturnobelpreisträgerin inszeniert hatte, deren Stück „Angabe der Person“ am Deutschen Theater Berlin zur Uraufführung.

Seine ausschließlich dem Text verpflichtete Umsetzung – die mit einem Nestroy für die beste Aufführung ausgezeichnete Produktion ist noch heute im Volkstheater als Gastspiel bei den Wiener Festwochen zu sehen – wurde so etwas wie ein Nachruf auf ihn: Als blasser Techniker, der das Werkl am Laufen hält, befindet er sich, verkörpert von Bernd Moss, von Anfang an auf der Bühne – und er hat auch, nach zweieinhalb Stunden ohne Pause, das Schlusswort: Er liest ein paar Sätze aus dem Textbuch, dann klappt er es unvermittelt zu.

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