Wien plant Kultur

Wien plant Kultur
Auf ein postmigrantisches Theaterhaus wird verzichtet, soziale Lage freier Theaterschaffenden verbessert.

Eine Neustrukturierung der Fördertöpfe (insgesamt 2,6 Millionen), der Verzicht auf ein eigenes postmigrantisches Theaterhaus, die Förderung strategischer Partnerschaften von Gruppen und Häusern, die Etablierung von „Workspaces“ ohne Premierendruck sowie eine Mittelerhöhung zur Verbesserung der sozialen Lage der freien Theaterschaffenden – das sind zentrale Empfehlungen, die von der Wiener Theaterjury nach einjähriger Arbeit vorgelegt wurden.

Der Wiener Theaterjury 2012/2013 lagen mit 61 Einreichungen deutlich weniger Anträge zur Konzeptförderung 2014 bis 2017 vor als im Förderzyklus davor (101 Anträge). 29, also knapp die Hälfte, wurden für eine mehrjährige Förderung empfohlen.

KabelWERK X

Bemerkenswert: Die rot-grüne Stadtregierung kündigt ein „Leuchtturm-Projekt“ (so die Wortwahl des grünen Kultursprechers Klaus Werner-Lobo) an, das nicht die Zustimmung der Jury findet. Die Stadtregierung plant das „KabelWERK X“, eine Zusammenarbeit von Garage X, Palais Kabelwerk und daskunst. Kommentar von Jury-Sprecherin Elke Hesse dazu: „Wir glauben nicht, dass sie zusammenkommen werden.“

Die Jury empfiehlt auch nicht die Einrichtung einer eigenen „postmigrantischen“ Bühne (ein Anliegen der Grünen), die Interessen der Bevölkerung mit migrantischem Hintergrund sollen vielmehr in die normale Theaterarbeit einfließen.

Konzeptförderung im Bereich Schauspiel wurde empfohlen für folgende Häuser: TAG, Garage X, Rabenhoftheater, Theater Drachengasse, Theater Nestroyhof Hamakom, Salon 5, Toxic dreams, theatercombinat. Nicht berücksichtigt wurden Odeon und Kosmos. Das TAG wird in eine städtische GmbH umgewandelt, die Führung ausgeschrieben.

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