Wie Maskenpflicht und andere Zwänge die Bartmode prägten

Wie Maskenpflicht und andere Zwänge die Bartmode prägten
Resultierte Hitlers Bart aus einer Vorschrift, Masken zu tragen? Fest steht: Regeln schreiben sich in Gesichter ein

„Hitler wirkte damals lang, weil er mager war. Ein voller Schnurrbart, der später der neuen Gasmaske wegen gekappt werden musste, verdeckte noch den hässlichen, meistens verkrampften Schlitz des Mundes.“ Aus dieser Aufzeichnung von Alexander Moritz Frey, der im Ersten Weltkrieg mit dem späteren Diktator in einer Einheit diente, leitet sich die These ab, dass der „Hitlerbart“ sich aus der Pflicht zum Tragen von Atemschutzmasken ergeben hätte: Eine Anekdote, die aktuell wieder auftaucht, weil empfohlen wird, zum effektiveren Schutz durch FFP2-Masken auf Gesichtsbehaarung zu verzichten.

Doch stimmt die Geschichte tatsächlich? Der Kulturhistoriker Friedrich Tietjen widmete der Frage ein eigenes Forschungsprojekt - auch, weil er nicht ganz glauben mochte, dass der Manipulator Hitler, der sich der Wirkung von Zeichen sehr bewusst war und mit Insignien von der Flagge bis zu Uniformen genaue Ziele verfolgte, die Wirkung seines eigenen Gesichts dem Zufall überlassen hätte.

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