"Wie es euch gefällt" im Theater Scala

Zum 450. Geburtstag von Shakespeare zeigt das Theater Scala "Wie es euch gefällt".
"Wie es euch gefällt" von William Shakespeare in einer sympathischen Inszenierung von Bruno Max.

Bruno Max, Intendant des Theater Scala in Wien-Wieden und gleichzeitig des Mödlinger Stadttheaters, gilt als Shakespeare-Spezialist. Bekannt wurde er in den neunziger Jahren mit seiner Gruppe „Theater zum Fürchten“: In den Kellergewölben des Schlosses Liechtenstein in Maria Enzersdorf fiel er mit frechen, drastischen Inszenierungen auf. Später gelang ihm in der Scala z. B. ein sehr guter „Macbeth“.

Heuer ist (beinahe) ein Shakespeare-Jahr (450. Geburtstag), und folglich beginnt Bruno Max das Jahr in der Scala mit einer Shakespeare-Inszenierung: Geboten wird die wunderbare, unwirklich-märchenhafte Komödie „Wie es euch gefällt“. Reihenweise flüchten da die Menschen vor politischer Verfolgung, Machtwillkür, aber auch Lebensüberdruss in den Wald, wo ein gewagtes Liebesdurcheinander beginnt. Frivoler und von Shakespeare meisterhaft anzüglich geschriebener Höhepunkt: Eine Frau, die als Mann verkleidet ist, spielt einem Mann vor, sie wäre dessen angebetete Frau (in Shakespeares Zeiten war das noch viel lustiger und frecher, da Frauen am Theater von Männern gespielt wurden).

Bruno Max inszeniert das als klamaukhafte Persiflage. Das funktioniert einerseits gut, der Abend ist sehr komisch. Andererseits wird das Stück dadurch harmloser und erotisch weniger bedrohlich – ist ja eh alles nur eine Riesenhetz. Die Darsteller sind sehr gut, allen voran das zentrale Liebesquartett: Johanna Withalm, Selina Ströbele, Benjamin Ulbrich und Michael Schusser.

Fazit: Eine quirlige, sympathische Inszenierung, die sich sehr für Jugendliche eignet.

KURIER-Wertung:

Kommentare