Weniger Klage, mehr Pop: John Cale mit neuem Album

John Cale veröffentlichte neue Platte "POPtical Illusion".
Der 82-Jährige gibt sich auf "POPtical Illusion" poplastiger als zuletzt.

Zusammen mit Lou Reed hat John Cale eine der wichtigsten Bands der bisherigen Rockgeschichte gegründet: The Velvet Underground. Das war 1965. Nur drei Jahre später stieg Cale nach (Streitereien mit Reed) wieder aus, um solo Alben zu veröffentlichen. Diese fielen dann mal mainstreamiger, mal verrückter (also unhörbarer) aus. Nach all den erfolgreichen Jahren im Business müsste der aus Wales stammende Künstler längst nicht mehr arbeiten, aber Cale lässt nicht locker. Und so erscheint nur ein Jahr nach „Mercy“, auf dem apokalyptische Klagelieder zu hören sind, ein neues Werk. Darauf gibt er sich, wie der Titel des Albums „POPtical Illusion“ schon verrät, zugänglicher, freundlicher. 

Er trägt zwar immer noch eine Wut mit sich spazieren, vergisst dabei aber nicht auf Melodien. "Wenn einem die reale Welt zu sehr zusetzt, lenkt man sich am besten mit etwas ab, das einem ein Grinsen ins Gesicht zaubert", sagt er selbst über seine neue Platte. Im Fall von Cale sind das Spielereien am Synthesizer. Dass er sich dabei oftmals verzettelt, verzeiht man dem 82-Jährigen. 

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