"WAM": Wiener Aktionismus-Museum soll am 15. März eröffnen

"WAM": Wiener Aktionismus-Museum soll am 15. März eröffnen
Basierend auf der Sammlung Friedrichshof wird das Werk von Brus, Muehl, Nitsch und Schwarzkogler dauerhaft präsentiert

"WAM" - der Name klingt ein wenig wie eine 80er-Jahre-Boygroup oder auch wie das, was der Wiener erstaunt sagt, wenn etwas Neues überraschend den Fluss des Regelmäßigen durchbricht. Und Letzteres ist wohl auch der Effekt, den eine Gruppe von Sammlern um den Wiener Galeristen Philipp Konzett mit dem "Wiener Aktionismus Museum", eben kurz WAM, erzielen möchte, das am 15. März in der Wiener Weihburggasse 26 eröffnen soll, wie am Dienstag in einer Aussendung mitgeteilt wurde. 

Schon jetzt sind die Fenster des weitläufigen Erdgeschoßlokals, in dem früher der Wiener Ableger der in Salzburg basierten Galerie Mario Mauroner residierte, mit den "großen Namen" und mit Schlagworten tapeziert, die hier ab März sichtbar werden sollen: Das "Zock"-Manifest von Otto Muehl, der "Wiener Spaziergang" von Günter Brus, das Orgien-Mysterien Theater von Hermann Nitsch und die inszenierte Fotografie von Rudolf Schwarzkogler sollen hier eine Heimstätte bekommen. 

"WAM": Wiener Aktionismus-Museum soll am 15. März eröffnen

Die "Boygroup", die hinter dem Museum steht, besteht aus den Sammlern und Unternehmern Reza Akhavan, Jürgen Boden, Daniel Jelitzka, Dirk Ströer und Christian Winkler sowie aus dem Galeristen Philipp Konzett. Im März 2023 hatten sie bereits eine umfassende Schau zu Franz West aus ihren eigenen Beständen in den Räumen, die nun "WAM" heißen sollen, gezeigt. Konzett wiederum machte zuletzt Schlagzeilen, weil er die "Sammlung Friedrichshof", die nach dem Ende der Muehl-Kommune in eine Kooperative eingebracht worden war, gekauft hatte. Die Kollektion umfasst neben Muehls Nachlass zahlreiche historische Werke von Nitsch, Brus und Schwarzkogler und bildet nun den Grundstock des Museums.

Auf die Aufarbeitung des Bestandes - und auf den Umgang mit dem problematischen Erbe Otto Muehls - darf das Publikum also gespannt sein. Konzett & Co holten dafür jedenfalls ausgewiesene Expertinnen an Bord - etwa Eva Badura-Triska, die im mumok lange Zeit den Aktionismus-Schwerpunkt betreute.  Als Leiterin wird die Nitsch-Expertin Julia Moebus-Puck fungieren.

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