Walter Kappachers Seelennahrung: die Jupiter-Symphonie

Walter Kappachers Seelennahrung: die Jupiter-Symphonie
Autobiografische Texte, die ein Bild ergeben. Aber man will nicht unbedingt puzzeln, man will Kappacher ausführlich lesen.

Kein Roman ist in Sicht (hört man von „seinem“ Hanser Verlag in München),  Walter Kappacher wartet immer, bis sich „etwas“ gesetzt hat in ihm, und das dauert Jahre.
Zuletzt erschien „Land der roten Steine“, das war 2012. Walter Kappacher ist 79 Jahre alt.
Gebündelt wurden jetzt autobiografische Texte. Die meisten sind so kurz, dass jeweils innerhalb von ein, zwei Atemzüge ein Stück Leben des Salzburger Büchner-Preisträgers erscheint.  
SteinchenMotorrad-Mechaniker war er, Schauspielschüler, Reisebüro-Kaufmann ... und hatte sich doch bereits als Kind  zu Weihnachten einen Packen Schreibpapier gewünscht, weil er Schriftsteller werden wollte. Mit 40 entschloss er sich, vom Schreiben zu leben.
Begegnungen mit Thomas Bernhard, Martin Walser, Oskar Werner; das Einatmen von Mozarts Jupiter-Symphonie (= seine Seelennahrung); seine ersten Reclam-Hefte  ...Viele Steinchen ergeben ein Bild. Die reine Freude ergeben sie allerdings nicht.
Ungeduldig wie man ist, will man Kappacher nicht puzzeln, sondern ihn ausführlich lesen.


Walter
Kappacher:

„ich erinnere
mich“
Müry Salzmann Verlag.
200 Seiten.
19 Euro.

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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