"Vor der Morgenröte" geht ins Oscar-Rennen

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Maria Schraders Film mit Josef Hader als Stefan Zweig ist heimischer Kandidat für den Auslands-Oscar.

Der Episodenfilm "Vor der Morgenröte" mit Josef Hader als Stefan Zweig geht für Österreich ins Rennen um den Auslands-Oscar. Das hat die vom FAMA (Fachverband der Film- und Musikindustrie) einberufene Jury aus Vertretern der Filmwirtschaft und der Filmschaffenden am Montagabend nach intensiver Diskussion entschieden, wie die FAMA der APA mitteilte. Fünf Filmproduktionen waren eingereicht worden.

Der Film der deutschen Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader handelt von den Exiljahren des berühmten österreichischen, jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig in Nord- und Südamerika "und thematisiert auf sensible und eindringliche Weise seine Erfahrungen von Fremd-Sein, Exil und Entwurzelung", heißt es in der Jury-Begründung. In sechs Momentaufnahmen zwischen 1936 und 1942 brilliere Josef Hader als "zunehmend an Halt verlierender Schriftsteller", wobei die Darstellung "auf kongeniale Weise durch Wolfgang Thalers subtile Kameraarbeit unterstützt" werde.

"Vor der Morgenröte" geht ins Oscar-Rennen
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Shortlist

"'Vor der Morgenröte' trifft vor dem historischen Hintergrund einer durch den Nationalsozialismus zerrütteten Welt zutiefst aktuelle Aussagen zum Thema Flucht und Verlust von Heimat", heißt es weiter. "Ganz im Sinne Stefan Zweigs reicht 'Vor der Morgenröte' über seine historische Dimension hinaus, und liefert ein tiefgehendes Plädoyer zu einer der brisantesten Fragen unserer Zeit."

Das Schriftstellerdrama ist wie auch Deutschlands Oscar-Kandidat, die Tragikomödie "Toni Erdmann" mit Peter Simonischek, eine österreichische Koproduktion. "Vor der Morgenröte" wurde von österreichischer Seite von der Dor Film mitfinanziert. Welche Filme auf die Shortlist vorrücken, verkündet die Academy of Motion Picture Arts and Sciences traditionell im Dezember. Die fünf finalen Nominierungen werden dann am 24. Jänner 2017 bekanntgegeben, ehe die 89. Oscar-Verleihung am 26. Februar im Dolby Theatre in Los Angeles über die Bühne geht.

Im Vorjahr wurde der Horrorfilm "Ich seh Ich seh" von Veronika Franz und Severin Fiala als heimischer Kandidat gekürt, der Film schaffte es jedoch nicht auf die Shortlist. Österreich war 2008 und 2013 erfolgreich: Fünf Jahre nachdem Stefan Ruzowitzkys KZ-Drama "Die Fälscher" mit dem Academy Award für den besten nicht-englischsprachigen Film ausgezeichnet wurde, gewann Michael Haneke mit seinem Sterbedrama "Liebe" ("Amour") den begehrten Preis.

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