Volksopern-Premiere: Vor dem KZ noch ein Autogramm

Volksopern-Premiere: Vor dem KZ noch ein Autogramm
Mit dem Stück „Lass uns die Welt vergessen“ leistet das Haus zum 125-jährigen Bestehen eine extrem wichtige, wenngleich mitunter auch etwas zu lange Vergangenheitsbewältigung

Am Ende gab es stehende Ovationen und lang anhaltenden, aber auch von Betroffenheit gekennzeichneten Applaus für eine Reise in die Vergangenheit. Denn mit „Lass uns die Welt vergessen“ arbeitet die Wiener Volksoper ihre eigene Geschichte auf.

Wir schreiben das Jahr 1938. Der Nationalsozialismus ist längst auf dem Vormarsch, Adolf Hitler bereitet den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich vor, die grauenhaften Juden-Pogrome sind längst als Alltag in der Gesellschaft angekommen. Im Haus am Gürtel aber wird geprobt. Und zwar die heute nur mehr in Rudimenten erhaltene Operette „Gruß und Kuss aus der Wachau“ von Jara Beneš. Ein harmloses Stück rund um Liebesirrungen und – Wirrungen mit obligatem Happy End.

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