Vor dem Haus befindet sich mittlerweile ein Container, in dem statt der obligaten Abendkassa die Kartenabholung möglich ist. Wobei die meisten (personalisierten) Karten via Internet-Bestellung und Mail-Ausdruck vergeben werden. 900 Besucher sind zugelassen, je nach Sitzplatz folgt man seiner zugeteilten Farbengruppe.
Die Markierungen am Boden weisen sicher den Weg. Die Logen sind mit Plexiglas voneinander getrennt; die Sitzplätze entsprechen dem bekannten Schachbrettmuster mit allen Abständen.
Stichwort: Babyelefant!
Das Publikum folgt brav, ist sehr diszipliniert. Manche Zuschauer tragen die Masken auch während der Vorstellung, was nicht zwingend ist. In einem Video jedoch bittet Direktor Robert Meyer darum und wahrt den sicheren Abstand zu einer animierten Corona-Virus-Figur. Das Virus aber ist dennoch omnipräsent.
Nicht im Orchestergraben, wo Dirigent Guido Mancusi (mit allen Abständen) sicher seines Amtes waltet und die Melodien von Johann Strauß souverän zum Klingen bringt.
Auch nicht auf der Bühne (regelmäßige Corona-Tests sind obligat), sondern vor allem dank Gerhard Ernst als Gefängnisdiener Frosch. Denn dieser spielt in seinen Textpassagen hervorragend mit allerlei Klischees und liefert auch köstliche Pointen zur Ausnahmesituation ab.
Und sonst? Die klassische Inszenierung funktioniert nach wie vor blendend, die Balletteinlagen bringen Schwung herein und das Ensemble ist mehr als bewährt.
So gibt Sebastian Reinthaller einen stimmlich routinierten Eisenstein, der in Ulrike Steinskys temperamentvoller Rosalinde seine vokal patente Meisterin findet. Anja-Nina Bahrmann ist eine stets quirlige Adele; Mila Schmidt eine präsente Ida.
Als Falke lässt Alexandre Beuchat aufhorchen. Gleiches gilt für Manuela Leonhartsberger als Prinz Orlofsky. Mehrzad Montazeri ist ein guter Alfred wie auch Daniel Ohlenschläger als Frank und Gernot Kranner als Blind für viel Spaß sorgen.
Die Volksoper hat den Corona-Elchtest bestanden.
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