"Vögel" im Akademietheater: Crash an der Mauer der Erkenntnis

Das Pessach-Fest ist verhaut, weil der Sohn eine Araberin liebt: Markus Scheumann, Sabine Haupt, Yousef Sweid, Jan Bülow u. Eli Gorenstein
Die Schauspieler dürfen brillieren: Itay Tiran inszenierte das berührende Stück „Vögel“ von Wajdi Mouawad.

Mitunter wird es im Akademietheater auch ziemlich deftig. Großmutter Leah empfiehlt zum Beispiel, sich mit Oralverkehr aufzulockern. Und deren Schwiegertochter, eine Psychotante wie aus dem Hollywood-Film, erzählt von einem Patienten, einem Juden namens Franz, der mit seinem Sperma Bilder tropft. Große Formate im Übrigen.

Doch all die Abonnenten, die sich vor der neuen Direktion gefürchtet haben, können beruhigt sein: Quasi als Kontrast zu „Die Bakchen“, mit denen Martin Kušej die Spielzeit in der Burg eröffnete, folgte am Freitag mit „Vögel“ von Wajdi Mouawad konventionelles, grandioses, packendes Schauspielertheater. Das Publikum quittierte die Erstaufführung nach dreieinhalb Stunden bewegt nicht nur mit Jubelrufen, sondern auch mit Standing Ovations.

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