Vertrag von Staatsopern-Direktor Bogdan Roščić wird verlängert

WIENER STAATSOPER - SPIELZEIT 2022/23: ROSCIC
Amtierender Direktor hatte sich um weitere fünf Jahre ab 2025 beworden.

Der Direktor der Wiener Staatsoper, Bogdan Roščić, bleibt über das Jahr 2025 hinaus im Amt: Sein Vertrag wird verlängert. Roščić hatte sich um weitere fünf Jahre beworden. Er bleibt nun bis 2030, gab Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Montag bekannt. Sie folgte damit der Empfehlung der Auswahlkommission nach Ende der Neuausschreibung, bei der sich insgesamt elf Personen beworben hatten.

Wegen der langen Vorlaufzeiten in der Oper wurde die Position bereis im April, mehr als drei Jahre vor dem Vertragsende, ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist lief bis Mitte Mai. Die Verlängerung des Vertrags von Roščić galt als absehbar, hatte er doch in der schwierigen Zeit der Pandemie den Apparat am Laufen gehalten und auch international mit der Abwicklung von Premieren für Aufsehen gesorgt.

"Mit herausragenden musikalischen Leistungen und ersten Schritten hin zu einer Verjüngung der Regiehandschrift stärkt Roščić die Position des Hauses als international führende Opernbühne", begründete Mayer ihre Entscheidung. "Es ist ihm gelungen, die Wiener Staatsoper in einer Zeit - geprägt von Einschränkungen und Unsicherheiten - weit über die Landesgrenzen sichtbar und hörbar zu halten."

"Kein Job"

"Die Herausforderung, die Staatsoper bis 2030 zu leiten, nehme ich an, weil ich eine klare Idee davon habe, wohin sie in dieser außergewöhnlichen Zeit steuern muss", zeigte sich Roščić in derselben Aussendung selbstbewusst: "Diese Oper zu leiten ist kein 'Job', den man möglichst lange macht. Sondern es hat immer um die Frage zu gehen, ob man der Institution das zu geben vermag, was sie in einem bestimmten Moment braucht. Ich hoffe, dass meine Antwort darauf vor dieser großen Verantwortung bestehen kann."

Auf die wohl wichtigste Herausforderung der nächsten Amtsperiode verwies dabei auch Bundestheater-Holding Geschäftsführer Christian Kircher: "Die geplante Spielstätte für Kinder- und Jugendoper sowie partizipative Vermittlungsformate im Französischen Saal im Künstlerhaus stellt einen großen Schritt dar, zukünftig auch junge Menschen noch mehr für die Oper zu begeistern."

Das hatte Roščić bei der Programmvorschau auf die Saison 2022/23 selbst thematisiert: Das Haus soll sich weiter öffnen und für alle Menschen da sein, sagte er. „Wir haben nicht nur zum Teil die teuersten Karten der Opernwelt, wir haben auch weiterhin die günstigsten“, mit denen verstärkt die Jugend angesprochen werden soll.

Die aktuell laufende Saison sei – so Bogdan Roščić damals – „eine extrem schwierige“ gewesen. „In den schlimmsten Zeiten der Pandemie wussten wir, was geht oder was leider nicht geht.“ Heuer kämpfe man mit kurzfristigen, krankheitsbedingten Umbesetzungen; auch das Ausbleiben der Touristen ist nach wie vor eine Tatsache. Aber: „Wir sind trotz der Absage des Opernballs im Budgetrahmen.“

Im Herbst wird auch die Leitung des Burgtheaters ab 2024 ausgeschrieben.

 

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