Vergewaltigungsvorwurf: „Zeit“-Herausgeber Yascha Mounk zieht sich vorerst zurück
Zeit-Herausgeber Yascha Mounk lässt seine Aufgabe bei der Wochenzeitung vorläufig ruhen, wie die F.A.Z. berichtet. Grund dafür sind Vorwürfe durch die die amerikanische Journalistin Celeste Marcus, die die Redaktion des Magazins Liberties leitet, Sie wirft Mounk vor, er habe sie vor zwei Jahren in ihrer Wohnung vergewaltigt.
Mounk bestreitet den Verwurf vehement.
Er sei sich „der schrecklichen Anschuldigung“ gegen sich bewusst. „Sie ist kategorisch unwahr“, sagte Mounk der Washington Post. Eine Verlagssprecherin der Zeit sagte gegenüber der F.A.Z.: „Wir haben sofort nach Bekanntwerden darauf reagiert und seinen Vorschlag angenommen, sein Amt im Herausgeberrat der Zeit ruhen zu lassen, bis der Sachverhalt geklärt ist. Wir hoffen, dass dies schnell der Fall sein wird. Mounk bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.“
Auch die amerikanische Zeitschrift The Atlantic habe die Zusammenarbeit mit Mounk vorerst beendet.
Die Tat schilderte Celeste Marcus zunächst ohne Namensnennung in einem Essay in "Liberties". Darin habe sie "ihre seelische Not, ihre Selbstbefragung, ihre Scham" geschildert und "erklärt, warum sie nicht Anzeige erstattet habe", berichtet die F.A.Z. Im Jänner dieses Jahres habe sie die den Jeffrey Goldberg, den Chefredakteur des Magazins The Atlantic, informiert, dass Mounk, sie im Juni 2021 vergewaltigt habe.
Es folgt ein E-Mail-Wechsel. Darin habe Goldberg, Marcus versichert, er nehme die Vorwürfe sehr ernst. Danach habe sie aber nichts mehr von ihm gehört, wie Marcus auf X schreibt, sie postete den E-Mail-Wechsel. Erst jetzt haben Zeit und Atlantic reagiert.
Publizist und Professor
Yascha Mounk, 1972 in München geboren, ist seit vergangenem Frühjahr Mitherausgeber der Zeit, er ist Publizist und schreibt für das Wallstreet Journal, die New York Times und the Atlantic. Zudem lehrt er Politik an der John-Hopkins-University in Baltimore.
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